Erfahrungsbericht: Samsung Galaxy Buds3 Pro im Test
Inhalt
- Galaxy Buds3 Pro im Test: Das Wichtigste in Kürze
- Galaxy Buds3 Pro: Meine wichtigsten Erkenntnisse
- Galaxy Buds3 Pro: Meine Eindrücke
- Bedienbarkeit & App: Feature-Schlaraffenland mit lästiger Bedienung
- Soundqualität: Insgesamt sehr gut
- Geräuschunterdrückung & Transparenzmodus: Gut, mit Abstrichen
- Akkuleistung: 6 Stunden mit ANC
- Testfazit Galaxy Buds3 Pro: Guter Klang und viele Funktionen
- Gute Alternativen zu den Samsung Galaxy Buds3 Pro
- Galaxy Buds3 Pro: Häufig gestellte Fragen beantwortet

TURN ON
Wie die Galaxy Buds3 Pro in Sachen Klang, Geräuschunterdrückung und Bedienung abschneiden, erfährst du in meinem Test.
Zum Autor: Der Hi-Fi-Nerd Andreas kauft sich gern neue Kopfhörer. Bei TURN ON ist er als redaktioneller Projektleiter tätig und auch ein Experte für PC-Hardware, Fernsehtechnik und KI.
Galaxy Buds3 Pro im Test: Das Wichtigste in Kürze
Die Galaxy Buds3 Pro sind Samsungs Topmodell unter den kabellosen In-Ear-Kopfhörern des Jahres 2024. Neben gängigen Funktionen wie Geräuschunterdrückung bieten sie eine Vielzahl weiterer Features, für die du aber ein Android-Smartphone und zum Teil ein kompatibles Samsung-Handy benötigst.
Ich konnte die Ohrhörer einige Tage lang testen und habe mich dabei auf die Grundfunktionen konzentriert – du erfährst in meinem Erfahrungsbericht vor allem, wie gut sich die Kopfhörer bei Klangqualität, Bedienung und Geräuschunterdrückung schlagen. Ich verrate auch, was sie noch alles können und welche Geräte du dafür brauchst.
Galaxy Buds3 Pro: Technische Daten
- Bauart: True Wireless In-Ears
- Prinzip: geschlossen
- Anschlüsse: USB-C am Ladecase
- Wireless: Bluetooth 5.4, AAC, LC3/LE Audio, Auracast, Multipoint
- Akku: 6 Stunden mit ANC, 7 Stunden ohne ANC, 20 Stunden mit Ladecase
- Eigenschaften: aktive Geräuschunterdrückung (ANC), Umgebungsmodus, Head-Tracking, Konversationsmodus, wasserabweisend nach IP57 & weitere Funktionen
- Gewicht: 5,4 Gramm je Ohrhörer
Galaxy Buds3 Pro: Meine wichtigsten Erkenntnisse
Die Galaxy Buds3 Pro punkten mit ihrem sehr guten Klang. Das an die Apple AirPods Pro 2 erinnernde Stiel-Design mit Beleuchtungseffekten ist Geschmackssache, allerdings brauchst du zwei Finger für die Bedienung. Die Geräuschunterdrückung weiß größtenteils zu überzeugen, doch sie lässt hohe Frequenzen durch. Ein klarer Pluspunkt sind die zahlreichen Funktionen – vor allem für die Besitzer kompatibler Samsung-Smartphones.
Galaxy Buds3 Pro: Vor- und Nachteile
Das sind meiner Erfahrung nach die wichtigsten Vor- und Nachteile der Galaxy Buds3 Pro:
Vorteile
- insgesamt gute Geräuschunterdrückung
- sehr guter Klang
- zahlreiche Funktionen
Nachteile
- Geräuschunterdrückung lässt hohe Frequenzen durch
- Geräuschunterdrückung nicht in Stufen justierbar
- Android-Smartphones und teils kompatible Samsung-Smartphones für viele Funktionen notwendig
- hoher Preis
Galaxy Buds3 Pro: Meine Eindrücke
Ich habe die Galaxy Buds3 Pro mit meinem Samsung Galaxy S20 FE 5G an verschiedenen Orten in Hamburg getestet. Darunter die Zentralbibliothek, unser TURN ON-Filmstudio und die Bahn. Ich legte den Fokus meines Tests auf die Grundfunktionen wie Klangqualität, Geräuschunterdrückung und Bedienung, welche die meisten Nutzer am stärksten interessieren. Von den zahlreichen Zusatzfunktionen der Kopfhörer habe ich auch einige ausprobieren können.

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Ergänzend zu meinem eigenen Test kann ich dir den Test unseres YouTube-Teams empfehlen. Unser Moderator Jens vergleicht die Galaxy Buds3 Pro mit den günstigeren Open-Ear-Ohrhörern Galaxy Buds3:
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Die Galaxy Buds3 Pro weisen eine gewisse Ähnlichkeit mit den AirPods Pro auf, aber es gibt auch markante Unterschiede. So ist der Stiel nicht rundlich, sondern kantig und glatt. Daran befindet sich ein LED-Leuchtstreifen. Er strahlt weiß, wenn du das Ladecase aufklappst. Aktivierst du den Bluetooth-Kopplungsmodus oder suchst du die Ohrhörer, leuchtet er kontinuierlich. Du kannst das Licht auch beim Tragen leuchten lassen.
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Ein blauer beziehungsweise orangefarbener Streifen an der Unterseite der Ohrhörer und an den zwei Seiten des Ladecase verrät dir, wo du welchen Ohrhörer im Case unterbringst.
Samsung liefert leider nur drei Gummiaufsätze für die Ohrhörer mit. Das größere Problem: Es ist schwierig, sie zu wechseln, ohne dass der Gummiaufsatz reißt. Das Reißen der Eartips ist Samsung bekannt, Betroffene können ihre Ohrstöpsel eintauschen lassen. Leider war mir einer der Gummiaufsätze bei einem anderen Testexemplar gerissen. Da Reste des Aufsatzes auf einem Ohrhörer zurückblieben, konnte ich keine neuen Silikonaufsätze aufbringen – und den Kopfhörer somit nicht mehr verwenden.
Ich kann sagen, dass mir der Wechsel der Aufsätze bei keinen anderen In-Ear-Kopfhörern jemals so schwergefallen ist. In der Bedienungsanleitung steht, dass du die Aufsätze vor dem Wechsel umstülpen solltest, aber auch dann klappt es nicht reibungslos.
Mein Pro-Tipp für In-Ears
Mein genereller Tipp für Ohrhörer lautet, dass du dir passende Schaumstoffaufsätze von einem Drittanbieter besorgen solltest. Damit klappt die Geräuschunterdrückung besser und die In-Ears sitzen fester im Ohr. Das gewöhnst du dir einmal an und wirst es nie bereuen.
Bedienbarkeit & App: Feature-Schlaraffenland mit lästiger Bedienung
Du steuerst deine Lieder, indem du mit zwei Fingern am Stiel der Galaxy Buds3 Pro nach oben oder unten streichst und ihn mit beiden Fingern drückst. Hältst du einen Stiel länger gedrückt, aktivierst du die Geräuschunterdrückung. Das funktioniert zwar alles, aber ich bevorzuge die einfachere Steuerung meiner Soundcore Space a40, denn dafür benötige ich jeweils nur einen Finger. Auch die Galaxy Buds hatten früher eine simple Touch-Oberfläche an der Außenseite, das war die bequemere Lösung.

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Für den Zugang zu grundlegenden Funktionen öffnest du die Bluetooth-Einstellungen auf deinem Android-Smartphone. Mehr Funktionen gibt es in der Galaxy Wearable-App.
Für die folgenden Funktionen benötigst du ein kompatibles Samsung-Gerät:
- Dolmetscher (Audioübersetzung)
- Ultra High Quality Audio (verspricht Hi-Res-Audio via Bluetooth)
- Galaxy-AI-Funktionen
- Auracast (Musik mit anderen Kopfhörern teilen)
- Direct Multi-Channel (360-Grad-Audio)
- Auto Switch (spielt Musik auf deinem bevorzugten Galaxy-Gerät ab)
Welches Samsung-Gerät mit welcher Funktion kompatibel ist, erfährst du auf der Samsung-Produktwebsite zu den Galaxy Buds3 Pro im Kleingedruckten. Mit einem Flaggschiff-Smartphone der Serie Galaxy S23 oder S24 sollte immerhin alles funktionieren.
Doch auch die Funktionen, die mir mit meinem alten Galaxy S20 FE 5G zur Verfügung stehen, sind sehr umfassend. Beispiele:
- Automatischer Wechsel zu einem anderen Gerät, das mit dem Samsung-Account verbundenen ist: Nicht getestet
- Hörverbesserungen für Umgebungsgeräusche nach einem individuellen Hörtest: Scheint zu funktionieren
- Meine Buds finden (auf einer Karte ausfindig machen): Funktioniert
- Konversationsmodus (wenn du sprichst, zum Transparenzmodus wechseln): Funktioniert
- Sirene erkennen (und Transparenzmodus anschalten): Schaltet zu oft in den Transparenzmodus
- Bei Anrufen Umgebungston verwenden (du hörst beim Telefonieren die Umgebungsgeräusche, das nimmt den Druck aus den Ohren und macht lange Telefongespräche angenehmer): Nicht getestet
- 360-Grad-Audio: Funktioniert
- Equalizer: Funktioniert
- Ton für das individuelle Ohr anpassen: Funktioniert
- Anpassungstest der Ohrhörer: Funktioniert
- Steuerung der Buds anpassen: Nicht getestet
- Erinnerung an Nackendehnung (nicht zu lange auf das Smartphone starren): Nicht getestet
- Spielemodus: Nicht getestet
- Bixby-Sprachaktivierung: Nicht getestet
- Aktionen bei Im-Ohr-Erkennung anpassen (bestimmt, was geschehen soll, wenn die Ohrhörer nicht mehr in den Ohren sitzen, zum Beispiel Musik anhalten): Funktioniert
- Benachrichtigungen vorlesen: Nicht getestet
- Diagnose: Nicht getestet
Die Funktionsvielfalt der Galaxy Buds3 Pro trägt dazu bei, ihren hohen Preis zu rechtfertigen. Der „Pro“-Name ist nachvollziehbar. Eine Funktion fehlt allerdings, nämlich den Grad der Geräuschunterdrückung stufenweise einzustellen – wie es schon bei den Bose Headphones 700 möglich war, die ich im Jahr 2019 getestet hatte. Schließlich wissen die Nutzer selbst am besten, wie stark Geräusche gedämpft werden sollten.
Ich habe Fotos und Screenshots von einigen der Funktionen des Galaxy Pro3 Buds im Menü angefertigt. Interessierte können durch die folgende Galerie wischen und sie sich ansehen:
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Soundqualität: Insgesamt sehr gut
Dank ihrer 2-Wege-Lautsprecher präsentieren die Galaxy Buds3 Pro Instrumente gut getrennt. Die Musik klingt detailliert, die Stimmen sind klar und der Bass ist deutlich zu vernehmen. Die Höhen sind allerdings recht stark ausgeprägt und beinahe etwas spitz. Bei der Tonqualität können sich die Galaxy Buds3 Pro von günstigeren In-Ears absetzen.

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Samsung wirbt mit dem Samsung Seamless Codec, der Hi-Res-Musik mit 24-Bit/96 kHz komprimieren und verschlüsseln und dann auf den Ohrhörern wieder entpacken und entschlüsseln kann. Allerdings brauchst du dafür ein neueres Flaggschiff-Smartphone oder -Tablet von Samsung aus der Galaxy-S23- oder -S24-Serie, ein neueres Samsung-Foldable oder ein Gerät aus der Tab-S9-Serie mit One UI 6.1.1 oder neuer. Ich konnte diese Funktion mit meinem Galaxy S20 FE 5G nicht testen.
Geräuschunterdrückung & Transparenzmodus: Gut, mit Abstrichen
Die Geräuschunterdrückung weiß in vielen Situationen zu überzeugen. Insbesondere beim Bahnfahren und Spazieren durch die Stadt. Hier wird der durch die Bahn und den Straßenverkehr verursachte Lärm auf ein erträgliches Maß gedämpft. Woran die Galaxy Buds3 Pro scheitern, ist allerdings der Einsatz an Orten mit vielen Menschen. Die Hamburger Zentralbibliothek ist ein riesiges Gebäude, in dem viele Menschen unterwegs sind und der Geräuschpegel höher ist, als du das von kleineren Bibliotheken kennst. Die meisten Leute dürften kein Problem damit haben, dort zu arbeiten, aber ich setze mir dabei gern einen Noise-Cancelling-Kopfhörer auf.

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Leider lassen die Galaxy Buds3 Pro hohe Frequenzen durch. Sowohl in der Bibliothek als auch in unserem Filmstudio ist mir aufgefallen, dass das Rascheln von Papier und teilweise auch Stimmen und Schritte trotz Geräuschunterdrückung deutlich zu hören sind – vielleicht sogar deutlicher als ohne, weil andere Frequenzen abgedämpft werden. Da ich Noise-Cancelling-Kopfhörer an solchen Orten sowie in Cafés und Restaurants nutzen möchte, sind die Galaxy Buds3 Pro für mich ungeeignet.
Die Kopfhörer haben zwar einen „Adaptiv“-Modus, der die Stärke der Geräuschunterdrückung an die Umgebungsbedingungen anpassen soll. Das hat allerdings nicht nachvollziehbar funktioniert, denn der Verkehr in der Stadt war damit sehr laut zu vernehmen. Auch in Cafés war die Dämpfung zu gering eingestellt. Die adaptive Geräuschunterdrückung meiner günstigen Soundcore Space a40 entspricht deutlich stärker meinen Vorstellungen. Der automatische Wechsel der Galaxy Buds3 Pro zum Transparenzmodus, wenn Sirenen und Stimmen erkannt werden, hat in der Praxis dazu geführt, dass er sich immer wieder aktivierte – auch beim Gehen an einer befahrenen Straße ohne Sirenen.
Ich persönlich hatte bislang bei allen Noise-Cancelling-Ohrhörern ein Problem mit dem Transparenzmodus: Ich spreche zu leise, wenn er aktiviert ist. Ich muss absichtlich lauter sprechen, was merkwürdig wirken kann, oder die Ohrhörer herausnehmen, was lästig ist. Mit Over-Ear-Kopfhörern habe ich dieses Problem weniger. Das braucht aber nicht jedem so zu gehen.
Akkuleistung: 6 Stunden mit ANC
Laut Hersteller genügt die Laufzeit für 6 Stunden Betrieb mit aktivierter Geräuschunterdrückung, 7 Stunden ohne Geräuschunterdrückung und 20 Stunden mit Ladecase. Ich habe beim Test nicht an die Akkulaufzeit gedacht, was wohl ein gutes Zeichen ist. Die Galaxy Buds3 Pro hatten bei meinen Tests immer genug Laufzeit übrig. Im Konkurrenzvergleich liegen die Angaben zur Akkulaufzeit im guten Durchschnitt.

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Testfazit Galaxy Buds3 Pro: Guter Klang und viele Funktionen
Die Galaxy Buds3 Pro punkten vor allem mit ihrer hohen Soundqualität und ihren zahlreichen personalisierbaren Funktionen. Für die meisten Features benötigst du allerdings ein Android-Handy, für manche sogar ein neueres Samsung-Galaxy-Gerät. Die Geräuschunterdrückung hat mich nicht komplett überzeugt, da sie hohe Frequenzen durchlässt. Das finde ich persönlich nervig, wenn ich etwa an öffentlichen Orten lesen oder arbeiten möchte.
Ähnlich wie die AirPods Pro 2 für iPhone-Nutzer sind die Galaxy Buds3 Pro für die Besitzer eines aktuellen Samsung-Flaggschiffs sehr reizvoll und könnten ihren Preis für diese Zielgruppe rechtfertigen, sofern dich die Nachteile nicht stören.

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Gute Alternativen zu den Samsung Galaxy Buds3 Pro
- So wie die Samsung Galaxy Buds3 Pro für das Zusammenwirken mit Samsung-Smartphones optimiert sind, funktionieren die Apple AirPods Pro 2 am besten mit iPhones. Die Audioexperten von hifi.de bewerten die Apple-Ohrhörer mit der Note „sehr gut“ bei 8,8 von 10 Punkten (09/2023).
- Die Sony WF-1000XM5 bieten die bessere Geräuschunterdrückung im Vergleich zu den Galaxy Buds3 Pro. Wer das Stiel-Design mag, ist hier aber an der falschen Adresse. Stiftung Warentest bewertet die Sony-Ohrhörer mit der Note „gut“ (1,8) in Ausgabe 04/2024.
- Im Vergleich zu den Galaxy Buds3 Pro sind die Jabra Elite 8 Active Gen 2 noch besser gegen eindringendes Wasser geschützt, dank IP68-Standard kannst du mit ihnen auch in die Dusche. Außerdem sind sie für den sportlichen Einsatz optimiert. Den Audioexperten von hifi.de sind sie mit der Note „sehr gut“ und 8,8 von 10 Punkten (07/2024) eine Empfehlung wert.
- Eine günstige und gute Alternative mit Stiel-Design sind die JBL Live Pro 2 TWS. Sie kommen bei Chip auf die Note „gut“ (1,9) in Ausgabe 06/2023.
Weitere gute Alternativen entdeckst du unter den besten Bluetooth-Kopfhörern. Zudem bei den besten Noise-Cancelling-Kopfhörern und den besten In-Ear-Kopfhörern.
Galaxy Buds3 Pro: Häufig gestellte Fragen beantwortet
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