Mini-PC selber bauen: So geht's
Inhalt
- Zusammenfassung: Mini-PC selber bauen
- Schritt 1: Selbstbau eines Mini-PCs – die wichtigste Frage zu Beginn
- Schritt 2: Die Auswahl des Gehäuses und des Formfaktors
- Schritt 3: Welche weiteren Komponenten sind notwendig?
- Schritt 4: Aus den einzelnen Komponenten einen Mini-PC bauen
- Barebone-PC zum vollständigen Rechner aufrüsten: So geht's
- Fazit: Mini-PC selber bauen
- Mini-PC selber bauen: Häufige Fragen und Antworten

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Sie bringen mehr Leistung als Notebooks, arbeiten energieeffizient und brauchen wenig Platz: Kompakte Mini-PCs sind eine Alternative zu großen Desktop-PCs. In diesem Ratgeber erklären wir dir, wie du einen Mini-PC selber bauen kannst und was du dafür benötigst. Eins vorweg: Der Eigenbau eines Mini-PCs ist nichts für Laien – du brauchst ein gewisses Verständnis für die technischen Komponenten und wie sie zusammenarbeiten. Ist das gegeben, kannst du mit unserer Anleitung loslegen.
Zusammenfassung: Mini-PC selber bauen
Hier erfährst du kurz das Wichtigste dazu, wie du einen Mini-PC selber bauen kannst:
- Ein Mini-PC ist eine platzsparende Alternative zu einem großen Desktop-PC. Mit etwas Geschick und technischem Vorwissen kannst du einen solchen kompakten Rechner selbst zusammenstellen.
- Für den Bau eines Mini-PCs benötigst du die einzelnen Komponenten, also Gehäuse, Mainboard, Prozessor, Arbeitsspeicher, Speicher und Netzteil. Sie müssen kompatibel sein.
- Etwas leichter von der Hand geht der Ausbau eines Barebones zum vollständigen Mini-PC: Dabei ergänzt du das Grundgerüst des Rechners um einige Bauteile.
Schritt 1: Selbstbau eines Mini-PCs – die wichtigste Frage zu Beginn
Um einen Mini-Computer zu bauen, brauchst du die entsprechenden Bauteile. Bei der Auswahl kommt es darauf an, was du mit dem PC später machen willst. Deshalb steht diese zentrale Frage ganz am Anfang: Was hast du mit deinem Mini-PC vor, für welche Aufgaben willst du ihn nutzen? Überlege, ob du ihn vorrangig für Office-Aufgaben nutzen, auf ihm Games spielen oder Multimedia-Inhalte streamen möchtest.
Je nach Einsatzgebiet ist eine andere Konfiguration der Komponenten notwendig. Bei einem Gaming-PC etwa ist eine leistungsstarke Grafikkarte wichtig, während bei Office- oder Streaming-Computern eine CPU mit integrierter Grafikeinheit genügt.
Nimm dir Zeit, die Bauteile auszuwählen und zu vergleichen – und stelle unbedingt sicher, dass sie miteinander kompatibel sind. Beim Bau eines Mini-PCs im Vergleich zu einem größeren Desktop-Rechner musst du zusätzlich noch auf eine passende Größe der Komponenten achten, insbesondere von Mainboard und Grafikkarte.
In unserem Video siehst du, wie unser Moderator Jens einen High-End-Mini-PC baut.
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Hinweis: Die folgende Anleitung bezieht sich auf den Bau eines Mini-PCs für Büroanwendungen, Alltagsaufgaben wie Websurfen und das Anschauen von Multimedia-Inhalten.
Schritt 2: Die Auswahl des Gehäuses und des Formfaktors
Möchtest du einen kleinen PC bauen, musst du dich für einen Formfaktor des PC-Gehäuses entscheiden. Davon hängt ab, welche Komponenten du später verbauen kannst.
Das folgende Video zeigt zwei verschiedene Gehäusegrößen für Mini-PCs: den Mini-ITX- und den Micro-ATX-Formfaktor.
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DataPort
Jedes PC-Gehäuse hat einen Formfaktor, egal, ob es sich um ein großes oder kleines Modell handelt. Weil er genormt ist, kannst du sicher sein, dass entsprechend bezeichnete Komponenten in dieses Gehäuse hineinpassen.
Der Formfaktor beschreibt einerseits die Größe und andererseits die Anordnung und die Befestigungsmöglichkeiten der Komponenten auf dem Mainboard. Zudem legt der Formfaktor fest, welche Netzteile und Laufwerke du einbauen kannst. Einfache Lüfter sind bei Mini-PC-Gehäusen in vielen Fällen bereits integriert.
Die gängigsten Formfaktoren für Mini-PC-Gehäuse sind:
- Mini-ITX ist der Standard-Formfaktor von Mini-PC-Gehäusen. Die Cases sind kompatibel mit Mini-ITX-Mainboards und sehr kompakt. Der Grund: Die Mainboards messen höchstens 17 × 17 Zentimeter.
- Micro-ATX-Gehäuse sind etwas größer, kommen aber auch für den Eigenbau von Mini-PCs infrage. Sie sind für Micro-ATX-Mainboards gedacht, die eine Größe von höchstens 24,4 × 24,4 Zentimetern haben.
- Mini-STX und UCFF sind besonders kompakt und deutlich seltener. Sie kommen zum Beispiel bei Intels Mini-PCs „Next Unit of Computing“ (NUC) zum Einsatz.
Micro-ATX-Gehäuse bieten meist mehr Slots und Ports als Mini-ITX-Modelle, etwa USB-Anschlüsse. Du kannst sie häufig auch besser erweitern, zudem sind sie oft günstiger. Mini-ITX-Gehäuse punkten damit, dass sie kleiner und portabler sind.
Schritt 3: Welche weiteren Komponenten sind notwendig?
Mainboard, Prozessor, Arbeitsspeicher und mehr: Nachdem du dein Gehäuse ausgesucht hast, steht die Auswahl des Innenlebens für deinen Mini-PC an: Du stellst also die passenden Komponenten zusammen.
Folgende Bauteile brauchst du für deinen Mini-PC Marke Eigenbau:
- Prozessor: Die CPU ist verantwortlich für Berechnungen und den Datenaustausch zwischen Speicher und Komponenten. Genau wie bei normalgroßen Computern hast du die Wahl zwischen Intel und AMD. Empfehlenswert beim Bau eines Mini-PCs sind ein Intel Core i5 oder ein AMD Ryzen 5. Diese CPUs gelten als schnell und energieeffizient. Welche Prozessormarke sich für dich besser eignet, liest du in unserem CPU-Vergleich 2024: Intel- oder AMD-Prozessor? Da bei Mini-ITX-Mainboards oft kein Slot für eine Grafikkarte vorhanden ist, braucht der Prozessor eine integrierte Grafikeinheit.
- Mainboard oder Motherboard: Das Mainboard ist die Zentrale deines Mini-PCs. Sie verbindet alle Komponenten des Rechners miteinander und sorgt dafür, dass sie reibungslos zusammenarbeiten. Das Mainboard musst du auf deinen Prozessor abstimmen: Der Sockel für den Prozessor ist entweder nur mit Intel- oder nur mit AMD-Prozessoren kompatibel. Ein Sockel mit einer Bezeichnung wie „LGA1700“ passt zu Intel, „AM4“ zu AMD. Der Chipsatz auf der Platine gibt einen Hinweis darauf, wie gut das Mainboard ausgestattet ist.
- Arbeitsspeicher: Wie viel RAM dein Mini-PC hat, entscheidet darüber, wie viele Programme und Browser-Tabs du zugleich flüssig nutzen kannst. Sinnvoll sind meist 8 oder 16 GB PC-Arbeitsspeicher. Wie viel du brauchst, verrät dir unser Arbeitsspeicher-Ratgeber. Stelle sicher, dass das RAM-Modul zu deinem Mainboard passt. Du findest bei den Herstellerangaben zum Mainboard online heraus, mit welchem Arbeitsspeicher er funktioniert.
- Speicher: Die meisten Mini-PC-Gehäuse bieten Platz für ein bis vier Speicherlaufwerke mit 2,5 oder 3,5 Zoll. Damit kannst du je nach Slot SSDs oder HDDs verbinden, beispielsweise mit 256 oder 512 GB oder 1 TB. Verfügt das Mainboard über einen M.2-Anschluss, solltest du ihn nutzen. Daran kannst du eine kompakte und schnelle SSD für besonders flotte Datenübertragung anschließen.
- Netzteil: Beim PC-Netzteil musst du ebenfalls auf den Formfaktor achten, sonst passt es nicht zum Gehäuse. Für Mini-ITX ist ein SFX- oder L-SFX-Netzteil nötig. In Micro-ATX-PCs passen normalerweise die herkömmlichen ATX-Netzteile, die auch in größeren PCs unterkommen. Im Zweifel kannst du in den technischen Daten des Gehäuses nachsehen.
Schritt 4: Aus den einzelnen Komponenten einen Mini-PC bauen
Hast du alle Bauteile beisammen, kannst du dich an den Zusammenbau machen.
Im folgenden Video siehst du einen Bauvorschlag für einen Mini-PC in einem Mini-ITX-Gehäuse.
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Hardware Canucks
Bevor du deinen Mini-PC zusammenbaust, solltest du deinen Arbeitsplatz vorbereiten. Stelle sicher, dass die Fläche, auf der du arbeitest, flach, sauber und staubfrei ist. Am besten verwendest du eine antistatische Matte und trägst ein ebensolches Armband. Damit vermeidest du elektrostatische Entladungen.
Gehe bei den folgenden Schritten vorsichtig vor, damit du die empfindlichen Teile nicht beschädigst. Beachte außerdem die Hinweise und Anleitungen der Hersteller.
Den Prozessor auf dem Mainboard installieren
- Nimm das Mainboard aus der Verpackung und lege es auf die Unterlage.
- Suche den Prozessor-Sockel. Er wird in der Regel von einer Plastikabdeckung geschützt. Drücke den Haltearm daneben sanft aus der Nut und hebe ihn an, um den Sockel zu öffnen. Jetzt kannst du den Plastikdeckel entfernen.
- Nimm den Prozessor behutsam aus der Verpackung. Halte ihn nur an den Seiten fest und berühre nicht die Unterseite. Du kannst den Prozessor nur auf eine Weise installieren. Achte darauf, dass Einkerbungen oder Zeichen zu denen am Sockel passen.
- Platziere den Prozessor auf dem Sockel und richte ihn korrekt aus, sodass er hineinpasst. Drücke den Haltearm nach unten, um den Prozessor zu befestigen.

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Arbeitsspeicher einbauen
- Öffne die Klammern für den Arbeitsspeicher an beiden Enden. Richte das RAM-Modul so aus, dass die Kerbe in der Mitte des Slots mit der auf dem Riegel übereinstimmt.
- Drücke den Speicher fest, bis die Klammern einrasten – aber nicht mit zu viel Kraft.
- Wenn du ein zweites RAM-Modul einsetzen willst, wiederhole die Schritte.

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SSD-Speichermodul befestigen
- Suche den M.2-Steckplatz auf dem Mainboard. Du erkennst ihn daran, dass dein M.2-RAM hineinpasst. Meist befindet er sich direkt unter dem Prozessor. Falls du ihn nicht findest, schau in der Anleitung des Mainboards nach.
- Entferne die Befestigungsschraube und stecke die SSD schräg in den Slot. Drücke sie vorsichtig von hinten nach unten, damit sie plan aufliegt, und schraube sie fest.

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Das Mainboard in den Mini-PC einbauen
- Öffne die vier Schrauben des Gehäuses und nimm den Deckel ab.
- Im Inneren sind die Aussparungen für das Mainboard in der Regel im passenden Abstand vorhanden. Platziere das Mainboard vorsichtig im Gehäuse und richte die Löcher entsprechend den Aussparungen aus. Achte darauf, dass die hinteren Anschlüsse erreichbar bleiben, etwa USB-Slots.
- Befestige die vier Schrauben, die dem Mainboard beiliegen. Verwende dazu einen Kreuzschlitz-Schraubendreher. Drehe sie nicht zu fest, damit sie sich nicht verbiegen.
Das Netzteil anbringen
- Nutzt du ein modulares Netzteil, schließe alle Kabel daran an, bevor du es im Gehäuse montierst. Damit ist ein Netzteil gemeint, an dem die Kabel nicht bereits fest angebracht sind, und bei dem du auswählen kannst, welche du anschließen möchtest.
- Suche die Halterung, an der du das Netzteil anbringen kannst. Sie ist in der Regel unten am Rand des Gehäuses zu finden. Du erkennst sie daran, dass ein Netzteil gut hineinpasst. Manchmal musst du die Halterung zuerst entfernen, dann das Netzteil anschrauben und die Halterung wieder befestigen.
- Verbinde die Kabel aller verbauten Komponenten mit dem Mainboard, etwa das 24-Pin-Kabel für das Mainboard und das 8-Pin-Kabel für den Prozessor.

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Den Mini-PC in Betrieb nehmen
- Stelle sicher, dass alle Kabel im Gehäuse korrekt eingesteckt sind, auch die für die hinteren Slots.
- Schraube den Deckel des Mini-PC-Gehäuses wieder an.
- Schließe Tastatur, Monitor und Maus an.
- Verbinde den Netzstecker mit der Steckdose und schalte den Computer an. Falls er nicht richtig hochfährt, schalte den Strom wieder aus und checke noch einmal alle Kabel und Komponenten.
- Wenn der Mini-PC normal startet, kannst du Windows installieren, am besten mithilfe eines bootfähigen USB-Sticks. Richte danach alle Treiber ein.
Barebone-PC zum vollständigen Rechner aufrüsten: So geht's
Wenn du deinen Mini-PC nicht von Grund auf selbst bauen willst, kannst du dich für einen sogenannten Barebone entscheiden. Diese kleinen PCs sind schon mit wichtigen Komponenten ausgestattet, die du aufrüsten beziehungsweise ergänzen musst.
Die grundlegenden Bestandteile eines Computers sind in einem Barebone bereits enthalten und montiert. Dazu gehören Gehäuse, Mainboard, Prozessor und Netzteil. Der Vorteil: Mainboard und Prozessor sind schon aufeinander abgestimmt, du musst nicht auf die Kompatibilität achten.
Die einzigen elektronischen Bauteile, die du noch ergänzen musst, sind Arbeitsspeicher und Speicher. Damit der PC arbeiten kann, installierst du am Ende noch das Betriebssystem.
Schritt 1: Welchen Barebone soll ich auswählen?
Bei Barebones geben die Hersteller in der Regel an, für welchen Einsatzzweck die Mini-PCs optimiert sind – etwa als Office-Rechner, für Multimedia-Anwendungen oder für Gaming. Ein kleiner PC zum Zocken hat beispielsweise einen Slot für eine separate Grafikkarte. Willst du Spiele auf deinem Mini-PC zocken, solltest du zu einer guten Grafikkarte greifen. Welcher Prozessor für dich passt, kannst du oben im Artikel nachlesen.
Schritt 2: Arbeitsspeicher und Speicher auswählen und einbauen
Wie viel Arbeitsspeicher und welche Art von Speicher du in einem Barebone installieren kannst, hängt von den Schnittstellen und dem Mainboard ab. Schau dir darum in jedem Fall die Gebrauchsanweisung an. Empfehlenswert sind überwiegend 8 bis 16 GB RAM sowie ein SSD-Speicher mit bis zu 1 TB. Willst du viele Daten längerfristig speichern, eignet sich zusätzlich eine HDD-Festplatte, weil diese viel Platz für wenig Geld bieten.
Wie du die Module einbaust, kannst du oben im Artikel Schritt für Schritt nachlesen.
Fazit: Mini-PC selber bauen
Einen Mini-Computer kannst du selbst bauen, wenn du dich schon etwas mit Computer-Komponenten auskennst. Wichtig ist zunächst etwas Recherche: Je nachdem, wofür du deinen kleinen Rechner verwenden willst, ist eineandere Konfiguration empfehlenswert. Du brauchst auf jeden Fall ein Gehäuse, ein Mainboard, einen Prozessor, Arbeitsspeicher, Speicher und ein Netzteil. Andere Komponenten kannst du je nach Modell nachrüsten.
Du musst dich zunächst für einen Formfaktor entscheiden. Davon hängt es ab, wie groß dein Mini-PC wird und welche Anschlussmöglichkeiten du hast. Achte unbedingt darauf, dass die einzelnen Bauteile miteinander kompatibel sind. Anschließend baust du sie der Reihe nach in das Gehäuse ein.
Einfacher ist das Aufrüsten eines Barebones: Diese Mini-PCs verfügen bereits über ein Gehäuse mit Mainboard und passendem Prozessor sowie über ein Netzteil. Zusätzlich sind nur noch Arbeitsspeicher und SSD- oder HDD-Speicher erforderlich.
Tipp: Der Bau eines Mini-PCs ist dir doch ein wenig zu schwer? Kein Problem. In unserem Beitrag Beste Mini-PCs: Tests & Vergleich 2024 findest du fertig zusammengebaute Modelle.
Mini-PC selber bauen: Häufige Fragen und Antworten
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