Handy für Kinder: Worauf es beim Kauf zu achten gilt

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Wann ist der richtige Zeitpunkt und was sollte ein Handy für Kinder können? Wir verraten dir alles Wichtige zu Kauf und Einrichtung.
Handy für Kinder kaufen: Zusammenfassung
Hier erfährst du kurz zusammengefasst das Wichtigste zu Kinderhandys:
- Handys für Kinder im Grundschulalter sollten vor allem robust sein und auch einen Sturz oder das Untertauchen in Wasser aushalten.
- Wähle am besten ein einfaches Handy mit kleinem Bildschirm und Tasten als erstes Handy für dein Kind.
- Auch bei Handys für ältere Kinder musst du nicht zum neusten Modell greifen. Günstige Einsteiger-Smartphones oder etwas ältere Geräte erfüllen genauso ihren Zweck.
- Wähle Prepaid-Karten, die sich nicht automatisch aufladen, statt eines Handyvertrags oder Karten mit Aufladeautomatik. So behältst du die Kosten im Griff.
- Mache dich zuerst selbst mit dem Gerät vertraut, nimm Jugendschutzeinstellungen vor und installiere Familien-Apps. Erst danach übergibst du das Smartphone an dein Kind.
- Lege gemeinsam mit deinem Kind Regeln für die Handynutzung fest. Sprecht auch über mögliche Gefahren im Umgang mit Smartphones.
Ab wann ist ein Handy für Kinder sinnvoll?
„Nicht vor dem neunten Geburtstag“, lautet die allgemeine Empfehlung von „SCHAU HIN! Was dein Kind mit Medien macht“, eine Initiative der Öffentlich-Rechtlichen gemeinsam mit dem Familienministerium und der AOK. Für jüngere Kinder empfehle sich ein „Notfallhandy“, mit dem das Kind telefonieren und Nachrichten schreiben kann.
Als Alternative kommen Smartwatches für Kinder infrage. Viele der schlauen Armbanduhren bieten SOS-Funktionen, GPS-Ortung und Anruf-Apps, sodass du mit deinem Kind telefonieren und es bei Bedarf orten kannst. Ein vollwertiges Smartphone hält die Initiative „SCHAU HIN!“ erst ab dem 12. Lebensjahr für angebracht.
Vor allem sei die Anschaffung eines Handys von der individuellen Reife des Kindes abhängig. Versteht dein Kind bereits, auf welche Gefahren und Kostenfallen es im Internet und den App-Stores stoßen kann? Weiß es, wie es sich schützen kann? Wenn du diese Fragen mit ja beantwortest, steht der Anschaffung eines Smartphones nichts im Wege.

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Die wichtigsten Funktionen, die ein Kinderhandy haben sollte
Beim Kauf des ersten Handys für dein Kind solltest du einige Punkte berücksichtigen. Wähle vor allem ein robustes Modell, das Stürze und Kratzer aushält und bestenfalls wasserdicht ist. Denn gerade kleinere Kinder gehen noch nicht allzu pfleglich mit dem Gerät um.
Ein gutes Display mit moderater Größe ist ideal, um die Augen zu schonen. Achte auf eine hohe Pixeldichte (ppi-Wert) und eine gute Auflösung (mindestens Full HD oder Full HD+). Beides trägt zu einer guten Bildschärfe bei. Größer als 6,5 Zoll sollte das Handydisplay nicht sein, sonst wird das Gerät zu unhandlich für kleine Kinderhände. Die meisten mittelgroßen Smartphones liegen zwischen 6,3 und 6,5 Zoll[DL1] , was rund 16 bis 16,5 Zentimeter Bildschirmdiagonale entspricht.
Außerdem sollten Kinderhandys und -Smartphones ab Werk Möglichkeiten für Kinderschutzeinstellungen bieten, beispielsweise:
- GPS-Tracking, damit du stets weißt, wo sich dein Kind aufhält.
- Notruffunktion für den schnellen Kontakt in Notfällen.
- Spezielle Kindermodi und eingeschränkte App-Nutzung, damit nur altersgerechte Inhalte zugänglich sind.
- Zeitmanagement-Tools, um die Bildschirmzeit zu kontrollieren.
Tipp: Keine Lust, selbst nach einem Kinderhandy zu stöbern? In unserem Beitrag Beste Kinderhandys 2024: Topmodelle im Überblick stellen wir die besten Modelle vor.

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Handy für Kinder nach dem Kauf einrichten: Sicherheit und Regeln
Ist das passende Gerät für den Nachwuchs gefunden, geht es an die Einrichtung des Kinderhandys. Bei diesem Schritt kannst du das Handy für dein Kind möglichst sicher machen. Das kannst du tun:
- Aktiviere die Kindersicherung: Sowohl iOS- als auch Android-Handys bieten in der Regel integrierte Kindersicherungsfunktionen. Damit kannst du beispielsweise die Kontakte deines Kindes kontrollieren und festlegen, welche Apps dein Nachwuchs herunterladen darf.
- Eingeschränktes Profil einrichten: Richte ein separates Kinderprofil ein, das nur Zugriff auf bestimmte Apps und Inhalte erlaubt. Nutzt ihr beispielsweise Apple-Smartphones, kannst du hierfür die Apple-Familienfreigabe einrichten. Auf einem Android-Gerät bietet sich zum Beispiel die Familiengruppe in deinem Google-Konto an. In den zugehörigen Kinder-Accounts kannst du unter anderem Einstellungen für App-Käufe und Zeitlimits vornehmen. Außerdem lassen sich Altersbeschränkungen für Inhalte einrichten und eine Standortsuche aktivieren.
- Installiere zusätzliche Sicherheits-Apps: Apps wie Google Family Link helfen dabei, den Zugang zu unangemessenen Inhalten zu blockieren und die Handynutzung deiner Kinder zu kontrollieren.
- Setze starke Passwörter: Vermeide einfache und leicht zu erratende Passwörter. Alle wichtigen Einstellungen sollten mit einem starken Passwort geschützt sein.
- Zeitlimits: Begrenze die tägliche Bildschirmzeit, um eine exzessive Nutzung zu verhindern.

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Die maximale tägliche Bildschirmzeit solltest du altersgerecht festlegen. Für Kinder unter 6 Jahren empfiehlt die Initiative „SCHAU HIN!“ eine Bildschirmnutzung von höchstens 30 Minuten pro Tag. Kinder zwischen 6 und 9 Jahren sollten nicht mehr als 60 Minuten täglich Bildschirmmedien konsumieren.
Ab 10 Jahren kannst du mit deinem Kind eine wöchentliche Nutzungsdauer vereinbaren, die dein Nachwuchs sich frei einteilen darf. Als Faustregel wird Folgendes empfohlen:
- 10 Minuten Medienzeit pro Lebensjahr am Tag ODER
- 1 Stunde Medienzeit pro Lebensjahr pro Woche
Für 13-Jährige käme so eine Bildschirmzeit von maximal 130 Minuten pro Tag oder 780 Minuten (13 Stunden) pro Woche zustande.
Wichtig: Diese Zeiten umfassen die gesamte Bildschirmzeit an einem Tag beziehungsweise in einer Woche – also inklusive Fernsehen schauen, Computer spielen etc.
Unabhängig vom Alter deines Kindes gilt: Die Handynutzung sollte nicht zu Lasten von Bewegung, echter sozialer Interaktion und Schule gehen.
Besprich zusätzlich allgemeine Handy-Benimmregeln mit deinem Kind. Es sollte verstehen, dass das neue Gerät Verantwortung mit sich bringt. Außerdem solltet ihr wichtige Verhaltensregeln festlegen. Dazu gehört beispielsweise, mit wem dein Kind kommunizieren darf und welche Informationen nicht geteilt werden sollten.

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Handy für Kinder: Fazit
Wann genau dein Kind alt genug für ein eigenes Handy ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Experten empfehlen, für Kinder im Grundschulalter höchstens einfache Notfallhandys anzuschaffen und erst ab der weiterführenden Schule zum echten Smartphone zu greifen. Wichtig ist, vor allem für jüngere Kinder robuste Modelle zu wählen und auf Sicherheitsfunktionen sowie Kinderschutzeinstellungen zu achten. Legt ihr dann noch gemeinsam Regeln für den Umgang mit dem Handy fest, kann es mit dem ersten eigenen Smartphone losgehen.
Häufige Fragen und Antworten zu Handys für Kinder
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