Ray-Ban Meta Wayfarer im Test: Smarte Brille oder Datenkrake?
Inhalt
- Fazit zum Test der Ray-Ban Meta Wayfarer
- Ray-Ban Meta Wayfarer: Die wichtigsten Infos zum Gerät
- So habe ich die Ray-Ban Meta Wayfarer getestet
- Design: Sieht aus wie das Ray-Ban-Original
- Bedienbarkeit & App: Erfordert nur eine kurze Eingewöhnungszeit
- Meta AI: Der KI-Assistent hilft im Alltag
- Lautsprecher & Mikrofon im Test: Überraschend gut – mit einem Manko
- Kamera: Verdreht mir den Kopf
- Akku: Bis zu 36 Stunden Laufzeit mit Lade-Etui
- Datenschutz: Meta AI ist mit Vorsicht zu genießen
- Zusammenfassung zum Test der Ray-Ban Meta Wayfarer: Cooles Wearable mit zweifelhaftem Datenschutz
- Alternativen zur Ray-Ban Meta Wayfarer – alle mit guten Testergebnissen
- Ray-Ban Meta Wayfarer: Häufig gestellte Fragen beantwortet

TURN ON
Ob sich die smarte Brille Ray-Ban Meta Wayfarer als Datenkrake entpuppt oder doch als smarter Alltagshelfer überzeugt, erfährst du jetzt in meinem Test.
Zum Autor: Alex brennt für smarte Tech-Trends und liebt es, die neuesten Gadgets auszuprobieren. Für TURN ON schreibt er seit 2023 über Technik und fühlt sich vor allem in den Bereichen Entertainment, Smartphones und Notebooks zu Hause.
Fazit zum Test der Ray-Ban Meta Wayfarer
Mit ihrem coolen und bequemen Design hat mich die smarte Brille Ray-Ban Meta Wayfarer insgesamt überzeugt. Sie lässt sich einfach bedienen und punktet mit qualitativ hochwertigen Lautsprechern sowie guten Mikrofonen. Mit der Kamera gelingen außerdem ansehnliche Schnappschüsse. Die Brille lässt sich mit einigen Apps verknüpfen, damit du zum Beispiel Instagram-Stories posten oder mit Freunden telefonieren kannst. Am alltagstauglichen KI-Assistenten Meta AI gibt es eigentlich nichts auszusetzen – wäre da nicht die undurchsichtige Lage zum Datenschutz.
Vorteile und Nachteile der Ray-Ban Meta Wayfarer
Vorteile
- hoher Tragekomfort (auch für Nicht-Brillenträger)
- schönes Design
- auch mit Korrektur-, Einstärken- und Gleitsichtgläsern erhältlich
- einfache Bedienung
- solide Ultraweitwinkelkamera
- hohe Mikrofon- und Lautsprecherqualität
- reibungslose Kommunikation mit KI-Assistent Meta AI
Nachteile
- kein integriertes Display
- muss zur Kopplung mit einem Smartphone immer ins Etui
- Kamerapositionierung erfordert Übung
- Kameraaufnahmen nur im Hochformat
- Lautsprecher strahlen stark nach außen ab
- Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes
Ray-Ban Meta Wayfarer: Die wichtigsten Infos zum Gerät
Die Ray-Ban Meta Wayfarer gehört zur zweiten Generation von Smart-Glasses, die aus der Kooperation des Brillenherstellers Ray-Ban mit dem Facebook-Konzern Meta hervorgegangen sind. In Deutschland kam die Wayfarer im Oktober 2023 auf den Markt. Seit April 2025 haben Besitzer der Brille in Deutschland endlich Zugriff auf Meta AI – und damit auf eine Handvoll intelligenter KI-Funktionen. Ich durfte die Smart-Glasses einige Tage lang testen und verrate in meinem Test, ob die Ray-Ban Meta Wayfarer im Alltag überzeugt.
Ray-Ban Meta Wayfarer: Technische Daten
- Größe (Glasbreite-Stegbreite-Bügellänge): 50-22-155 mm
- Gestellform: Eckig
- Gestellfarbe: glänzend schwarz
- Gläserfarbe: G-15 Grün
- IP-Zertifizierung: IPX4
- Kamera: 12-MP-Ultraweitwinkelkamera
- Mikrofon & Lautsprecher: 5 × Mikrofon, 2 × Mikrolautsprecher
- Steuerung: Touchsteuerung, Sprachsteuerung
- Konnektivität: Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2
- Kompatibel mit: Android, iOS
- Speicher: 32 GB Flash-Speicher
- Akku: 4 Stunden, 36 Stunden mit Ladung(en) aus dem Etui
- Gewicht: 49 g
So habe ich die Ray-Ban Meta Wayfarer getestet
Ich habe die Ray-Ban Meta Wayfarer im TURN ON Studio, bei mir zu Hause und unterwegs in Hamburg auf Alltagstauglichkeit geprüft. Dabei habe ich alle Funktionen ausprobiert, die die Brille zu bieten hat, mit Ausnahme der Live-Übersetzung und des Livestreamings auf Facebook beziehungsweise Instagram.
Weder Ray-Ban noch Meta oder MediaMarkt haben auf meinen redaktionellen Test Einfluss genommen.

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Im Folgenden erfährst du meine persönlichen Eindrücke von bestimmten Aspekten der Smart-Glasses.
Design: Sieht aus wie das Ray-Ban-Original
Ray-Ban-Fans erkennen es auf den ersten Blick: Die Meta-Version der Wayfarer sieht genauso aus wie ihr nicht-smartes Pendant, eines der bekanntesten Sonnenbrillenmodelle auf dem Markt. Einen kleinen Unterschied gibt es aber: Der Rahmen ist etwas dicker, schließlich benötigt die Brille Platz für die verbaute Technik. Mit nur 49 Gramm sitzt sie trotzdem angenehm leicht auf der Nase. Das mitgelieferte Lade-Etui aus Leder ist hochwertig verarbeitet und gefällt mir gut.
Der allgemeine Tragekomfort ist hoch: Ich bin selbst (noch) kein Brillenträger und hatte die Befürchtung, die Wayfarer könnte mich nach kurzer Zeit stören. Doch tatsächlich finde ich die Brille sehr angenehm zu tragen – selbst über mehrere Stunden am Stück. Mein Testgerät in der kleineren Ausführung 50-22 (Glasbreite-Stegbreite) passt gut zu meinem eher schmalen Gesicht. Für Personen mit breiterem Gesicht gibt es eine Variante mit 53 Millimeter Glasbreite. Lediglich die genormten 155-Millimeter-Bügel sind mir einen Tick zu lang – die meisten Menschen dürften damit aber keine Probleme haben.

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Die 85-prozentige Abdunklung der Gläser meines Testmodells empfand ich als sehr angenehm. Im Gegensatz zu vielen anderen (günstigeren) Sonnenbrillen habe ich mich zu keiner Zeit geblendet gefühlt – selbst bei sehr intensivem Sonnenlicht.
Die Ray-Ban Meta Wayfarer gibt es im MediaMarkt-Shop in sieben Farbkombinationen:
- glänzendes Schwarz mit grünen Gläsern
- glänzendes Schwarz mit klaren Gläsern
- mattes Schwarz mit grünen Gläsern
- mattes Schwarz mit grafitgrauen Farbverlauf-Gläsern
- warmes Steingrau mit melonenroten Transitions-Gläsern*
- mattes Jeansblau mit polarisierten**, staubblauen Gläsern
- karamellfarben mit polarisierten, braunen Gläsern
*Transitions-Gläser sind lichtempfindlich und passen sich an ihre Umgebung an. Drinnen sind sie leicht getönt und draußen abgedunkelt.
**Polarisierte Gläser absorbieren Streulicht und Reflexionen, was für eine klare Sicht mit besserem Kontrast sorgt.
Brillenträger, aufgepasst: Im offiziellen Ray-Ban-Shop bietet der Hersteller gegen Aufpreis diverse Korrektur-, Einstärken- und Gleitsichtgläser an.
Bedienbarkeit & App: Erfordert nur eine kurze Eingewöhnungszeit
Alle Bedienelemente sind dezent im Gestell verbaut und lassen auf den ersten Blick kaum vermuten, dass es sich um eine Smartbrille handelt.
- Im linken oberen Eck des Rahmens befindet sich die Kameralinse.
- Gegenüber im rechten oberen Eck gibt es eine Status-LED, die aufleuchtet, wenn die Kamera gerade Fotos oder Videos aufnimmt.
- Auf der Innenseite des linken Bügels, direkt neben dem Scharnier sitzt der Power-Button.
- Auf dem rechten, äußeren Bügel gibt es zudem einen Kameraauslöser und ein Touchbedienfeld, mit dem du die Lautstärke beim Musikhören und Telefonieren anpassen kannst.
Das liest sich auf den ersten Blick vielleicht etwas kompliziert, aber in der Praxis ist die Aufteilung der Bedienelemente gut gelungen. Alle wichtigen Funktionstasten finde ich schon nach wenigen Minuten Eingewöhnungszeit ganz intuitiv.
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In der zugehörigen App Meta AI richtest du die Wayfarer ein und koppelst sie über Bluetooth mit deinem Smartphone. Du kannst die App hier auf der offiziellen Meta-AI-Website im App-Bereich herunterladen. Dafür benötigst du ein Konto bei Meta. Ich habe während meines Tests einen TURN ON Account verwendet. Die Brille verfügt zwar auch über ein WLAN-Modul, kann sich jedoch nicht eigenständig mit dem Internet verbinden – sie benötigt stets ein Smartphone als Hotspot.
Um die Brille einzurichten, musst du sie zunächst einschalten, zusammenfalten und vorsichtig zurück ins Lade-Etui packen. Sobald die LED auf dem Etui blau leuchtet, befindet sich die Brille im Kopplungsmodus. In meinem Test funktionierte das leider gar nicht. Zum Glück gibt es auf der Rückseite des Etuis einen kleinen Button, der die Kopplungsbereitschaft der Brille ebenfalls aktiviert. Über diesen Umweg verbindet sich dann auch mein Testgerät mit meinem Smartphone. Nervig: Diesen Prozess musst du bei jedem erneuten Verbinden der Brille wiederholen.

Meta/Screenshot & Collage: TURN ON
In der Meta-AI-App passt du die Einstellungen und Zugriffsberechtigungen der Wayfarer an. Außerdem importierst du über die App deine Fotos und Videos von der Brille in deine Smartphone-Galerie und startest bei Bedarf die Live-Übersetzung. Die Menüführung ist recht simpel, da die App nicht besonders viele Funktionen bietet.
Meta AI: Der KI-Assistent hilft im Alltag
Das Herzstück der Ray-Ban Meta Wayfarer ist der integrierte KI-Assistent Meta AI. Leider beherrscht die KI noch kein Deutsch: Du musst auf Englisch, Spanisch, Italienisch oder Französisch mit dem Chatbot kommunizieren.
Das geschieht per Sprachbefehl. Meta AI fungiert als klassischer Chatbot und kann dir allerlei Fragen zu unterschiedlichen Themen beantworten – auch mit Unterstützung der Kamera. Das habe ich getestet, als ich in einem Park an einer Tafel mit einem Gedicht des deutschen Komikers Heinz Erhardt vorbeikam: Ich richtete meinen bebrillten Blick auf die Tafel und promptete: „Tell me everything you know about this person“. Direkt bekam ich die wichtigsten Infos auf meine Ohren.
Der Chatbot gibt aber auch Antworten mit Aktualitätsbezug. Auf einen entsprechenden Prompt hin fasste Meta AI zum Beispiel das Spielgeschehen des Champions-League-Halbfinales zwischen Inter Mailand und FC Barcelona vom Vortag zusammen.

TURN ON/Meta/Screenshot & Collage: TURN ON
Auf Wunsch gibt Meta AI auch Veranstaltungstipps, spielt Musik von Spotify oder Amazon Music ab und verschickt Chatnachrichten in WhatsApp. Sprachnachrichten aufnehmen ist allerdings nicht drin. Die Meta-AI-App speichert alle deine Prompts sowie die Antworten der KI. Wenn du das nicht möchtest, musst du die Prompts händisch löschen. Für meine Arbeit an diesem Test haben mir die gespeicherten Informationen geholfen.
Meta AI kann außerdem übersetzen: Über die Kamera erkennt der KI-Assistent zu übersetzenden Text, in Telefonaten kann er deinem Gesprächspartner zuhören, um live zu übersetzen. Die Live-Übersetzung von Telefongesprächen habe ich nicht ausprobiert, da ich spontan niemanden gefunden habe, der eine der drei oben genannten Sprachen flüssig spricht. Die schriftliche Übersetzung von Spanisch auf Englisch und umgekehrt macht auf mich einen ordentlichen Eindruck und hilft zum Beispiel, um im Urlaub eine Speisekarte zu lesen.
Lautsprecher & Mikrofon im Test: Überraschend gut – mit einem Manko
Ich habe mir ein paar meiner Lieblingssongs über die beiden Open-Ear-Lautsprecher der Wayfarer angehört und war überrascht vom klaren Sound der Mini-Speaker, die in den Brillenbügeln sitzen. Weniger basslastige Songs lassen sich mit der Wayfarer gut anhören. Doch wer hohe Ansprüche an den Sound hat, wird die Brille eher selten zum Musikhören verwenden. Podcasts und Anrufe sind durchweg klar verständlich und sauber im Klang.
Dennoch habe ich einen Kritikpunkt: Die Lautsprecher strahlen stark nach außen ab. So störst du einerseits deine Mitmenschen – anderseits könnten persönliche Informationen aus Telefonaten an neugierige Dritte gelangen. Die Lautstärke zu verringern ist nur in ruhiger Umgebung eine Lösung. Denn wegen des offenen Designs gibt es keinerlei Abschirmung vor Umgebungsgeräuschen, wie du es von einem Over-Ear-Kopfhörer oder einigen In-Ears kennst. Drehst du die Lautsprecher also leiser, hören deine Mitmenschen zwar weniger – du aber wahrscheinlich auch.

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Um die Mikrofone zu testen, rief ich meinen TURN ON Kollegen Christoph an. Laut seiner Aussage war ich das gesamte Gespräch über gut zu verstehen, selbst als ich nach draußen an eine vielbefahrene Straße ging. Das ist auch kein Wunder, denn die fünf Mikrofone sitzen alle in den Nasenbügeln und im Steg – also so nah an meinem Mund wie nur möglich. Auch in meinen Testvideos ist die Soundqualität gut, die Clips könnten ebenso mit einem Mittelklasse-Smartphone aufgenommen worden sein.
Kamera: Verdreht mir den Kopf
Die 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera knipst Fotos mit einer Auflösung von 3.024 × 4.032 Pixeln. Videos zeichnet die Kamera mit 1.440 × 1.920 Pixeln bei 30 FPS (Frames per Second) auf. Fotos und Videos erstellt die Kamera stets im 3:4-Hochformat.
Leider besitzt die Kamera keine Bildstabilisierung. Schon der Hauch einer Bewegung reicht aus, um die Aufnahme zu verwackeln. Zudem finde ich die Position der Kameralinse im linken oberen Eck des Rahmens gewöhnungsbedürftig, da sie nicht (exakt) der natürlichen Blickrichtung entspricht. Um ein schönes, gerades Foto zu knipsen, musst du deinen Kopf entsprechend ausrichten. Mein Verbesserungsvorschlag: Die Kameralinse sollte mittig auf dem Steg sitzen.
Nachdem ich den Dreh raushatte, gelangen mir ansehnliche Schnappschüsse mit guten Bildausschnitten. An eine Smartphone-Kamera kommt die 12-Megapixel-Linse der Wayfarer aber nicht heran. Hier siehst du zwei Testfotos, aufgenommen in der Speicherstadt in Hamburg und vor der Elbphilharmonie.

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Als Nächstes zeichnete ich einige Testvideos auf. Mit der Ray-Ban Meta Wayfarer hast du die Möglichkeit, Clips mit einer Länge von 15, 30 und 60 Sekunden sowie 3 Minuten aufzunehmen. Außerdem kannst du mit der Brille bis zu 30 Minuten live auf Instagram und Facebook streamen. Die Ergebnisse finde ich gelungen: In meinem kurzen Testvideo erkennst du gut, wie flüssig und natürlich sich die Kamera mit meinem Kopf mitbewegt. Meiner Meinung nach ist die Bildqualität für 1.440 × 1.920 Pixel mit 30 FPS in Ordnung. Meine Testaufnahme zeigt die Hamburger Landungsbrücken und die Elbphilharmonie:
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Später habe ich WhatsApp mit meiner Wayfarer verknüpft und erneut den Kollegen Christoph angerufen – diesmal mit Video. Da die Brille kein eigenes Display besitzt, muss ich auf mein Smartphone gucken, um Christoph zu sehen. Er sieht logischerweise dasselbe wie ich, also sich selbst auf meinem Handydisplay. Das erscheint uns wenig sinnvoll – da sind wir uns einig.
Es gibt aber Alltagssituationen, in denen ein Videocall über die Smart-Glasses hilfreich sein kann: Zum Beispiel, um der Familie zu Hause den tollen Ausblick von einem hohen Berg zu zeigen. Oder wenn du in der Umkleidekabine eines Modegeschäfts die Einschätzung einer Freundin einholen möchtest, während du dich vor dem Spiegel präsentierst.
Akku: Bis zu 36 Stunden Laufzeit mit Lade-Etui
Laut Hersteller beträgt die Akkulaufzeit der Ray-Ban Meta Wayfarer bis zu 4 Stunden. Im Vergleich zu anderen Smart-Glasses ist das Durchschnitt. Mit Aufladung(-en) aus dem Lade-Etui sollen bis zu 36 Stunden drin sein.
In der Praxis kommt es allerdings stark darauf an, was du mit den Smart-Glasses machst: Bei normaler Alltagsnutzung mit gelegentlichen Anfragen an Meta AI, Musikhören und ein bisschen Fotografieren sank der Akkustand während meines Tests in 90 Minuten um 35 Prozent. Hochgerechnet komme ich so auf eine Laufzeit von 4 Stunden und 17 Minuten. Als ich die Kamera ausgiebig mit Fotos und Videos getestet habe, sank der Akkustand schon nach 30 Minuten um 30 Prozent – so käme die Brille nur auf 1 Stunde und 40 Minuten Laufzeit.
Auf dem folgenden Foto erkennst du das Lade-Dock der Ray-Ban Meta Wayfarer im mitgelieferten Etui.

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Zur Ladezeit der Brille und des Etuis machen weder Ray-Ban noch Meta Angaben. Auch ich kann hier keine Zahlen nennen, da der Brille dank Etui während meines Tests nie der Saft ausging. Die Brille durfte zwischenzeitlich immer mal wieder im Etui Energie tanken, wenn ich sie entweder neu verbunden oder transportiert habe.
Datenschutz: Meta AI ist mit Vorsicht zu genießen
Der Meta-Konzern steht schon seit Längerem in der Kritik, wenn es um Datenschutz geht – aktuell vor allem wegen des Roll-outs von Meta AI. Am 27. Mai 2025 startet der Konzern sein KI-Training und wird zu diesem Zweck öffentliche Profilinformationen seiner volljährigen Nutzer auf Facebook, Instagram und WhatsApp als Trainingsdaten verwenden. Darunter fallen Nutzernamen, Klarnamen, Profilbilder, öffentliche Aktivitäten (etwa Posts in Facebook-Gruppen) und Interaktionen mit öffentlichen Inhalten (Likes, Kommentare etc.). Je nachdem, wie aktiv du die sozialen Netzwerke nutzt, kommt da einiges zusammen.
Du kannst bis zum 27. Mai 2025 Widerspruch auf Facebook und Instagram einlegen. Das Problem: Verpasst du diesen Stichtag, werden deine Daten Teil der KI und lassen sich rückwirkend nicht mehr löschen – auch nicht mit einem Widerspruch. Eigentlich hatte Meta diese Praxis schon 2024 angekündigt, sein Vorhaben dann aber aufgrund des massiven Gegenwinds aus der EU verschoben. Und auch 2025 gibt es weiterhin Kritik: Die Verbraucherzentrale NRW hat Meta zum Beispiel schon abgemahnt wegen „Verstößen gegen europäisches Datenschutzrecht“ (Verbraucherzentrale, 05/2025).
Meta AI ist eine der Schlüsselfunktionen der Ray-Ban Meta Wayfarer. Möchtest du sie also vollumfänglich nutzen, musst du dir darüber im Klaren sein, dass die Brille es auf deine Daten abgesehen hat. Wenn du der Nutzung deiner Daten rechtzeitig widersprochen hast, kannst du zumindest deine Meta-Konten relativ bedenkenlos mit der Brille verknüpfen. Allerdings sammelt Meta laut seiner Datenschutzrichtlinie Daten aus all deinen Interaktionen mit der KI – teile also besser keine persönlichen Daten mit dem Meta-AI-Assistenten.
Welche Daten die Wayfarer während meines Tests gesammelt hat, lässt sich kaum sagen. Positiv fiel mir auf, dass die Brille für jede verknüpfte App und für fast alle Funktionen eine Zugriffsanfrage stellt, sodass du jederzeit die Möglichkeit hast abzulehnen – auch wenn das mehr mit Android als mit Meta zu tun haben mag. Zumindest oberflächlich macht die Brille damit einen akzeptablen Eindruck, was den Datenschutz angeht.

Meta/Screenshot & Collage: TURN ON
Zusammenfassung zum Test der Ray-Ban Meta Wayfarer: Cooles Wearable mit zweifelhaftem Datenschutz
Insgesamt gefällt mir die Ray-Ban Meta Wayfarer gut. Die Brille sieht stylish aus und mutet auf den ersten Blick wie eine ganz normale Sonnenbrille an. Sie trägt sich selbst für mich als Nicht-Brillenträger sehr bequem und überzeugt mich auch in puncto Sonnenschutz.
Das Lade-Etui aus Kunstleder ist hochwertig verarbeitet. Es schützt und lädt die Brille, wenn du sie gerade nicht verwendest. Sehr praktisch finde ich, dass die Brille für Menschen mit Sehschwäche mit Korrektur-, Einstärken- oder Gleitsichtgläsern erhältlich ist. Smarte Funktionen bietet die Wayfarer zwar weniger, als ich im Vorfeld erwartet hatte – aber viel mehr Features braucht sie meiner Meinung nach auch gar nicht.

TURN ON
Die Kamera knipst nach kurzer Eingewöhnungszeit solide Fotos und nimmt gute Videos auf. Besonders Letzteres ist in Kombination mit der direkten Livestream-Möglichkeit auf Instagram und Facebook ein spannendes Feature für Content-Creator und Influencer. Die Qualität der Mikrofone und Lautsprecher ist überraschend hoch – allerdings strahlen die Open-Ear-Lautsprecher stark nach außen ab.
An sich hat mir auch der KI-Assistent Meta AI gefallen. Die Kommunikation per Sprachbefehl funktioniert sehr gut. Der Chatbot kann neben dem Beantworten von Fragen auch WhatsApp-Nachrichten versenden, Anrufe starten, Übersetzen und Musik über Spotify abspielen. Leider ist die Rechtslage zum Datenschutz schwammig. Ich würde mir vom Meta-Konzern einen transparenteren Umgang mit den Daten seiner Nutzer wünschen – und natürlich die Einhaltung von geltendem EU-Recht.
Die Ray-Ban Meta Wayfarer erhält von mir 4 von 5 Punkten – rein als Hardware-Gadget betrachtet. Allerdings ziehe ich einen vollen Punkt ab für meine Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes. Ist die Brille nun eine Datenkrake oder ein praktischer Alltagshelfer? Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo dazwischen.
Meine Bewertung: 3 von 5 Punkten
Alternativen zur Ray-Ban Meta Wayfarer – alle mit guten Testergebnissen
- Die Ray-Ban Meta Headliner gehört ebenfalls zur zweiten Generation von smarten Brillen aus den Häusern Meta und Ray-Ban. Sie bietet die gleichen Funktionen wie die Wayfarer, aber basiert auf dem Ray-Ban-Brillenmodell Headliner. Die Experten von Tom’s Hardware (02/2025) bewerten die Headliner mit 4 von 5 Sternen.
- Die Xreal One überzeugt mit einem integrierten OLED-Display und Bose-Speakern. Für die Experten von TechRadar ist sie im Test (04/2025) die beste AR-Brille. Sie vergeben 4 von 5 Sternen.
- Die Viture Pro XR Glasses verfügen über ein breites Display mit Full-HD-Auflösung in den Gläsern. Dank DisplayPort kannst du sie als tragbaren Monitor verwenden und zum Beispiel an dein Steam-Deck anschließen. PC Mag (05/2024) vergibt die Note „excellent“ (4 von 5 Punkten).
Weitere gute Alternativen entdeckst du in unserem Beitrag Smart Glasses in Tests: Aktueller Vergleich 2025.
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