LCD vs. OLED: Was ist besser?

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Duell der Displaytechnologien – LCD und OLED treten zum Bildschirm-Battle an. Der Direktvergleich zeigt: LCD- und OLED-TVs haben jeweils ihre Vor- und Nachteile. Hier erfährst du, wer in welcher Disziplin das Rennen macht.
Zusammenfassung: LCD vs. OLED im Vergleich
Hier erfährst du kurz die wichtigsten Unterschiede zwischen LCD und OLED:
- OLED-TVs bieten dank selbstleuchtender Pixel, perfektem Schwarz, hohem Kontrast und sehr guter Blickwinkelstabilität die bessere Bildqualität als LCD-Fernseher.
- OLED-TVs sind dank kurzer Reaktionszeit außerdem besser für Videospiele geeignet.
- Günstige LCD-TVs kosten viel weniger als günstige OLED-Fernseher.
- Gute LCD-Fernseher mit Mini-LEDs haben ein helleres Bild als OLEDs.
LCD vs. OLED im Überblick
In dieser Tabelle erfährst du die wichtigsten Unterschiede zwischen LCD- und OLED-Fernsehern.
Eigenschaftsname | LCD | OLED |
---|---|---|
Kontrast | Mit Mini-LED sehr hoch, leicht gräuliches Schwarz und Überstrahlen in dunkle Bereiche | Fast unendlich mit perfektem Schwarz und ohne Überstrahlen |
Helligkeit | Hellste LCD-TVs über 2.500 Nits Spitzenhelligkeit (2-%-Fenster) | Hellste OLED-TVs 1.500 Nits Spitzenhelligkeit (2-%-Fenster) |
Blickwinkelstabilität | Mäßig bis passabel | Sehr gut |
Reaktionszeit | Schnellste LCD-TVs rund 7 Millisekunden | Schnellste OLED-TVs rund 1,5 Millisekunden |
Farbdarstellung | Beste LCD-TVs decken HDR-Film-Farbraum DCI-P3 praktisch vollständig ab. | Beste OLED-TVs decken HDR-Film-Farbraum DCI-P3 praktisch vollständig ab. |
LCD: Optimal für helle Räume
Das Liquid Crystal Display (LCD) ist der Klassiker der Fernseher-Displays. LCD funktioniert mit flüssigen Kristallen, die von hinten angeleuchtet werden. Elektrische Spannung richtet die Kristalle aus, das Licht fließt durch einen Filter mit den Farben Rot, Grün und Blau (RGB-Farben) und durch deren Kombination entstehen die verschiedensten Farben. Damit das Bild zu sehen ist, benötigen LC-Displays also zwingend eine Hintergrundbeleuchtung.
Diese Hintergrundbeleuchtung wird mit blauen LEDs realisiert, deren Licht mithilfe einer Phosphorschicht in weißes Licht umgewandelt wird. Das weiße Licht lässt schließlich die RGB-Farben erstrahlen. Weil moderne LCD-TVs die Hintergrundbeleuchtung mit LEDs und nicht wie früher mit Leuchtstoffröhren realisieren, sind LCD-Bildschirme im engeren Sinn auch immer LED-Bildschirme.
Die Hintergrundbeleuchtung von LCD-Bildschirmen sorgt bei den Topmodellen für ein sehr helles Bild – bis zu doppelt so hell wie das der hellsten OLEDs. Daher eignen sich LCD-TVs besser zum Fernsehen in hell beleuchteten Innenräumen und bei Tageslicht.
QLED alias Quantum Dot meint normalerweise eine Art von LCD-Fernseher, der besonders viele Farben darstellen kann für HDR-Inhalte. Inzwischen gibt es allerdings auch Quantum-Dot(QD)-OLED-TVs, die dasselbe können. Ansonsten unterscheidet man bei LCD-TVs noch die Paneltypen VA und IPS, wobei VA-Panel einen tieferen Kontrast und IPS-Panel eine höhere Blickwinkelstabilität bietet.
Übrigens: Auch die NanoCell-TVs von LG sind LCD-Fernseher, aber mit einem besonders farbintensiven Bild. Wie diese TV-Technologie im Vergleich zu OLED abschneidet, liest du in unserem Vergleich NanoCell- vs. OLED-TV.
LC-Displays sind in der Regel keine Bildschirme mit selbstleuchtenden LEDs, die gibt es bislang nur in Form der für Konsumenten unerschwinglichen Micro-LED-Technologie.
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OLED: Perfekt für das Heimkino
Viele TV-Hersteller wie LG, Panasonic, Phillips, Sony und inzwischen auch Samsung setzen bei ihren Topmodellen auf OLED-Displays. OLED (Organic Light Emitting Diode) braucht im Gegensatz zu LCD keine Hintergrundbeleuchtung: OLEDs sind organische Leuchtdioden, die von sich aus leuchten. Das macht eine zusätzliche LED-Beleuchtung überflüssig.
Daher können OLED-TVs dünner gebaut werden – mit Ausnahme des unteren Teils, der Anschlüsse und Prozessor beherbergt. Da jedes Pixel einzeln leuchtet, kann ein Pixel zum Beispiel weiß leuchten und das benachbarte rot, während bei schwarzen Bildteilen die OLEDs gar nicht leuchten. Das erlaubt extreme Kontraste, saubere Farben und ein perfektes Schwarz. Bei hellen, großflächigen Bildern neigt OLED jedoch dazu, das gesamte Bild etwas dunkler zu regeln als LCD-TVs.
OLEDs überzeugen mit einem blickwinkelstabilen Bild – das heißt, dass deine Sitznachbarn ebenfalls eine großartige Bildqualität genießen. Auch deshalb ist die OLED-Technik für größere TVs umso besser geeignet. In abgedunkelten Räumen glänzt OLED besonders und eignet sich sogar als Leinwandersatz. Große OLED-Fernseher ab 75 Zoll sind allerdings deutlich teurer als ähnlich dimensionierte LCD-Fernseher.
Tipp: Die besten OLED-Geräte findest du in unserem Beitrag Beste OLED-TVs: Tests & Vergleich 2024.
Im folgenden Video zeigen wir dir den LG C3, einen der zurzeit besten herkömmlichen OLED-TVs:
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Bildqualität: OLEDs liegen vor LCD-TVs
Bei der Bildqualität liegen OLED-TVs insgesamt deutlich vor LCD-TVs, auch wenn sie bei der Farbqualität ein ähnliches Niveau erreichen (siehe unten). Das liegt daran, dass OLED-Fernseher pixelgenau leuchten, während LCD-Fernseher selbst mit Mini-LEDs und hunderten Beleuchtungszonen das Licht weniger genau steuern können. Auch leuchten OLED-Fernseher bei schwarzen Inhalten wie einer pechschwarzen Nacht gar nicht, was ein perfektes Schwarz bedeutet.
Rein rechnerisch ist der Kontrast von OLED-TVs unendlich hoch, was in der Praxis aber nicht unbedingt eine passende Beschreibung ist. Denn die Top-LCD-Modelle können einzelne Bildteile deutlich heller darstellen, damit ist die Differenz zwischen hellen und dunklen Bildteilen augenscheinlich sehr groß – je nach Inhalt sogar größer als bei OLEDs, obwohl die LCD-Fernseher kein perfektes Schwarz hinbekommen. Die OLEDs punkten eher damit, dass sie präzise genau die richtigen Bildteile hell oder dunkel darstellen.
Wer gern Videospiele zockt, freut sich über die extrem kurze Reaktionszeit der OLED-TVs. Das heißt, dass die Pixel fast ohne Verzögerung von einem Zustand wie grau zu einem anderen wie weiß wechseln. Die Eingabeverzögerung – wie schnell deine Eingabebefehle mit dem Gaming-Controller auf dem TV angezeigt werden – ist bei OLED-TVs aber nicht automatisch kürzer als bei LCDs.
Farbqualität: Ungefähr Gleichstand bei OLED und LCD
Obwohl es oft heißt, dass OLEDs eine höhere Farbqualität hätten, lässt sich das so nicht sagen. Die technischen Messungen der TV-Experten von Rtings.com haben ergeben, dass die besten OLED- und LCD-Fernseher sowohl bei der Farbraumabdeckung als auch beim Farbvolumen ungefähr gleich gut abschneiden.
Die absolut beste Note – 9.0 von 10 Punkten – erreicht im Bereich Farbvolumen sogar ein LCD-TV, der Hisense UX (Stand Januar 2024). Ihm gelingt dieses Kunststück, weil er Farben bei hoher Helligkeit gut darstellen kann, was den dunkleren OLED-TVs nicht gelingt. OLED-TVs punkten dafür mit pixelgenauer Darstellung ohne Überblenden und Verschmieren.

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Helligkeit: LCD-TVs schlagen OLED-Fernseher
Der eine große Vorteil von LCD-TVs ist ihre höhere Helligkeit, zumindest bei den höherklassigen Modellen. Im Grunde bieten sie zwei Vorteile: Erstens zeigen sie auch große helle Bildteile wie Wüsten, Strände und Schneelandschaften mit voller Helligkeit, während OLED-TVs diese abdunkeln. Zweitens bieten LCD-TVs eine höhere Spitzen- sowie Gesamtbildhelligkeit.
Der hellste LCD-Fernseher, der Hisense UX, erreicht laut Rtings.com in einem 10 Prozent großen Fenster eine Spitzenhelligkeit von 3.477 Nits. Der hellste OLED-TV, der Sony A95L, erreicht hier dagegen lediglich 1.146 Nits. In einem 2-Prozent-Fenster, das also 2 Prozent des Gesamtbilds ausmacht, erreichen die Modelle 2.504 Nits beziehungsweise 1.440 Nits. Geht es um die Helligkeit des Gesamtbilds, kommt der LCD-TV auf 921 Nits und der OLED-Fernseher auf 221 Nits – der OLED-TV ist nur ein Viertel so hell wie der LCD-Fernseher.
In der Praxis relativiert sich der Nutzen der hohen LCD-Helligkeit allerdings in der Regel. Die meisten HDR-Inhalte sind schließlich für eine Helligkeit von bis zu 1.000 Nits ausgelegt (gemastert). Dennoch: Wer gern in einem hell beleuchteten Raum oder gar bei Tageslicht fernsieht, sollte zu einem guten LCD-Gerät greifen. Beispielsweise für das Fußballschauen mit Freunden und generell für Sportsendungen können LCD-TVs eine gute Wahl sein. Die TV-Helligkeit ist ein wichtiger Faktor – hier erfährst du, warum sowohl OLEDs als auch LCD-TVs immer heller werden.

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Ist OLED oder LCD besser für die Augen?
Weder OLED- noch LCD-TVs schaden per se deiner Augengesundheit. Wie bei der Bildschirmarbeit solltest du nur genug blinzeln sowie Pausen machen und dabei in die Ferne blicken.
Sowohl LCD als auch OLED strahlen Licht in deine Augen. Das macht sie anstrengender als die E-Ink-Technologie von E-Readern, die vom Umgebungslicht beleuchtet werden. Da die Schaltzeiten von E-Ink-Displays zu gering sind und ihre Farbdarstellung zu begrenzt, gibt es keine E-Ink-Fernseher. Solange du nicht zu lange am Stück an einem OLED- oder LCD-TV fernsiehst, sollte das aber kein Problem sein.
Der größte Unterschied zwischen den Technologien bezüglich Verträglichkeit für die Augen ist das Stottern bei der Betrachtung von 24p-Inhalten wie Filmen und Serien. Die „24p“ bedeuten 24 Bilder pro Sekunde – fast alle Filme, Serien und TV-Sendungen werden mit 24 Bildern pro Sekunde gefilmt. Hier sind LCD-TVs den OLED-Fernsehern zunächst überlegen. Ihre langsamere Reaktionszeit hat den Vorzug, dass einzelne Bilder weniger abrupt wechseln, sie werden langsamer ein- und ausgeblendet.

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Allerdings kannst du dem OLED-Stottern entgegenwirken, indem du die Funktionen Motion-Interpolation (Zwischenbildberechnung) oder Black Frame Insertion (Einfügen schwarzer Bilder) nutzt. Zusätzliche Bilder sorgen dafür, dass das Umschalten zwischen den Bildern weniger plötzlich wirkt, so wird Stottern reduziert.
Da OLED-TVs im Gegensatz zu einigen mobilen OLED-Bildschirmen kein Pulse-Width-Modulation(PWM)-Flackern einsetzen, um die Helligkeit zu dimmen, sind PWM-empfindliche Personen bei OLED-Fernsehern nicht von diesem Problem betroffen. PWM ist nur bei einigen günstigen LCD-TVs für empfindliche Personen eine Herausforderung. Das bedeutet, dass die Hintergrundbeleuchtung nicht schnell genug an- und ausgeschaltet wird, sodass empfindliche Personen anstrengendes Flackern wahrnehmen. Die meisten Menschen sind davon aber nicht betroffen.
OLED-Fernseher sind LCD-TVs bei der Blickwinkelstabilität sowie der uniformen Ausleuchtung des Bildes überlegen. Das heißt, dass der Eindruck unterschiedlicher Bildteile aus verschiedenen Perspektiven bei OLED-TVs ähnlicher ist. Die Farben sind stabiler, das Bild ist weniger verwaschen als bei LCD-TVs. Ob du das LCD-Bild darum als anstrengender empfindest, ist aber subjektiv.
Vorteile und Nachteile von LCD-Bildschirmen
Vorteile von LCD
- Günstiger als OLED-TVs
- Keine Abdunklung von großen hellen Flächen
- Topmodelle mit insgesamt hellerem Bild
- Besser für Fernsehen bei Tageslicht geeignet
- Kein Einbrennen von statischen Inhalten (Burn-in)
Nachteile von LCD
- Schlechtere Bildqualität als OLED-TVs
- Schlechter für Gaming geeignet aufgrund längerer Reaktionszeiten
- Verschleißerscheinungen wie Streifen und schlechtere Homogenität nach einigen Jahren möglich
Vorteile und Nachteile von OLED-Bildschirmen
Vorteile von OLED
- Sehr farbintensives Bild, da OLEDs Lichtquelle und Bildgeber zugleich sind
- Besonders tiefes Schwarz, da einzelne Pixel ausgeschaltet werden können
- Sehr gute Kontraste, da einzelne Pixel ansteuerbar sind
- Hohe Blickwinkelstabilität
- Extrem geringe Reaktionszeit – vor allem für Gamer ein Vorteil, die den Fernseher als Display nutzen
Nachteile von OLED
- Geringere Lebensdauer als LCD oder QLED, da es sich bei OLEDs um organische Bestandteile handelt
- Verringerte Helligkeit über die Jahre, wodurch das Bild irgendwann unscharf, matt, glanzlos und dunkel wirkt
- Burn-in-Effekte nach längerer Benutzung denkbar (Statische Bildinhalte wie Sender-Logos können dauerhaft in das Display einbrennen. Bei aktuellen Modellen ist das Risiko jedoch gering und eher nur noch für Gamer relevant.)
- Preislich über dem LCD-Niveau
Fazit: Ist LCD oder OLED besser?
OLED-TVs sind insgesamt besser als LCD-Fernseher. Dank pixelgenauer Beleuchtung, kurzer Reaktionszeit und sehr guter Blickwinkelstabilität bieten sie eine überlegene Bildqualität für Filme, Serien und Gaming. LCD-Fernseher haben vor allem zwei Vorteile: Im Gegensatz zu OLED-Fernsehern dunkeln sie große helle Bereiche wie einen Sandstrand oder einen schneebedeckten Berg nicht ab, und die Topmodelle strahlen insgesamt heller.
Siehst du in einem sehr hell beleuchteten Raum oder bei Tageslicht fern, sind LCD-Fernseher die bessere Wahl. Du solltest auch dann zu einem LCD-Fernseher greifen, wenn dir ein niedriger Preis wichtiger ist als das beste Bild. In allen anderen Belangen sind dagegen OLED-TVs klar überlegen. Zwar leiden LCD-Fernseher nicht unter der Gefahr, dass statische Inhalte nach Jahren ins Bild einbrennen können, doch sie haben eigene Verschleißerscheinungen wie eine abnehmende Homogenität.
Die besten LCD-Fernseher sind QLED-TVs. Wir haben in diesem Ratgeber spezifisch QLED- mit OLED-Fernsehern verglichen.
Falls du einen guten LCD- oder OLED-TV suchst: Wir haben für dich anhand unabhängiger Tests die besten Modelle ausgewählt und vergleichen sie hier:
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In diesem Video stellt sich TURN ON-Moderator Ilias die Frage, ob OLED-TVs wirklich besser als LCD, QLED und Mini-LED sind:
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