Holzkohlegrill: Daran solltest du vor dem Kauf denken
Inhalt
- Funktionsweise eines Holzkohlegrills
- Wie heiß wird ein Holzkohlegrill?
- Vor- und Nachteile eines Holzkohlegrills
- Tipps & Empfehlungen vor dem Kauf
- Gibt es rauchfreie Holzkohlegrills?
- Beliebte Holzkohlegrills: Kamado & Smoker
- Holzkohlegrill vs. Elektrogrill vs. Gasgrill
- Der Unterschied zwischen direktem und indirektem Grillen
- Zusammenfassung: Der Holzkohlegrill ist ein Klassiker

stock.adobe.com/Michael
Knuspriges Gemüse, saftiges Fleisch, knackige Würstchen – und das alles mit den schönsten Grillaromen: Das gibt's nur mit einem Holzkohlegrill. Der beliebte Allrounder raucht, qualmt und setzt unverkennbare „Duftmarken“. All das ist Teil des einzigartigen Grillvergnügens mit Kohle. Allerdings gibt es teils große Unterschiede zwischen Holzkohlegrills, und das Grillen mit Kohle hat auch Nachteile. Diese Tipps solltest du vor dem Kauf beachten.
Funktionsweise eines Holzkohlegrills
Egal ob günstig oder teuer – ein Holzkohlegrill funktioniert immer nach demselben Prinzip: Du gibst Holzkohle in eine stabile Metallwanne und zündest die Kohlen an. Die langsam verglühende Kohle erzeugt Hitze, die nach oben steigt und dort auf den mit Grillgut belegten Grillrost trifft. Auf diese Weise werden Fleisch, Fisch, Gemüse, Käse und andere Leckereien gegrillt.
Hochwertige Holzkohlegrills haben Belüftungsschlitze oder Klappen,mit denen du die Geschwindigkeit der Holzkohleverbrennung regulierst. Manche Geräte sind zusätzlich mit einem Deckel ausgestattet. Schließt du ihn, kannst du gleichmäßiger und sogar indirekt grillen – und schützt Grillgut sowie Kohle vor Wind. Außerdem nimmt das Grillgut das Raucharoma bei geschlossenem Deckel besonders gut auf.
Wie heiß wird ein Holzkohlegrill?
Die Temperatur in einem Holzgrill schwankt teilweise stark: In der Regel liegt sie zwischen 200 und 350 Grad Celsius. Die maximale Hitzeentwicklung ist abhängig von vielen Faktoren, darunter die Art der Holzkohle, die Luftzufuhr und das Material des Grills. Deshalb sind Holzkohlegrills mit eingebautem Thermometer praktisch: So hast du die Temperatur immer im Blick.
Kamado-Holzkohlegrills aus Keramik erreichen aufgrund ihrer speziellen Bauweise sogar 400 Grad Celsius und mehr. Mehr zu diesen speziellen Grills erfährst du weiter unten.

stock.adobe.com/luckybusiness
Vor- und Nachteile eines Holzkohlegrills
Der für viele Grill-Liebhaber entscheidende Vorteil eines Holzkohlegrills ist das typische Raucharoma. Diesen unvergleichlichen Geruch und Geschmack bekommst du bei Gas- und Elektrogrills nicht – oder nur im Ansatz. Dem gegenüber stehen einige Nachteile, die andere Grillarten nicht haben.
Vorteile eines Holzkohlegrills
- Vielfalt: großes Angebot an verschiedenen Modellen (vom Einweggrill bis hin zu großen Wagengrills)
- Hohe Temperaturen: bis zu 350 Grad Celsius möglich, ideal für Steaks und andere rote Fleischsorten
- Preis: Einsteiger- und Einwegmodelle für wenige Euro erhältlich
- Mobilität: schnell und bequem transportierbar, benötigen weder Steckdose noch Gasflaschen
- Flexibilität: Grillkohle und Anzünder an vielen Stellen erhältlich, perfekt für spontanes Grillen
Nachteile eines Holzkohlegrills
- Aufwand: lange Vorbereitungszeit und Warten auf die gewünschte Temperatur (bis zu eine Stunde)
- Unregelmäßige Temperatur: Hitzeverteilung schwer kontrollierbar, erschwert das perfekte Grillergebnis
- Potenziell gefährlich: durch offenes Feuer besteht Brandgefahr, unangenehme Rauchentwicklung
- Gesundheitsrisiko: Bildung krebserregender Stoffe beim Verbrennen der Holzkohle (werden eingeatmet oder gehen ins Grillgut über)
- Aufwendige Reinigung: erschwert durch Asche und Einbrennungen
- Begrenztes Einsatzgebiet: nur im Freien nutzbar, nicht für Innenräume und Balkone geeignet

stock.adobe.com/Artur
Tipps & Empfehlungen vor dem Kauf
Objektiv betrachtet überwiegen die Nachteile eines Holzkohlegrills. Doch der Spaß beim Grillen und das unverwechselbare Raucharoma sind für viele Grill-Enthusiasten die ausschlaggebenden Argumente für einen Holzkohlegrill. Einige potenzielle Probleme lassen sich mit einem guten Grill außerdem umgehen.
Achte beim Kauf eines Holzkohlegrills auf folgende Punkte:
- Qualität: Lege Wert auf eine hochwertige Verarbeitung und langlebige, stabile Materialien. Billige Grills bestehen aus Blech und können daher schnell rosten oder durchglühen. Greife besser zu einem Grill aus Emaille bzw. emailliertem Metall oder Edelstahl.
- Grillrost: Der Rost besteht bestenfalls aus widerstandsfähigem Gusseisen oder Edelstahl.
- Größe: Für wie viele Leute grillst du normalerweise? Holzkohlegrills gibt es in vielen unterschiedlichen Größen. Ob Zweier-WG, die engsten Freunde oder die ganze Familie – such dir einen Grill passend zur Größe deiner üblichen Grillrunde aus.
- Lüftungssystem: Gute Grills besitzen ein Lüftungssystem mit Klappen oder Schlitzen zur Regelung der Temperatur.
- Umweltfreundlichkeit: Der Umwelt zuliebe verzichte auf günstige Einweggrills. Eine Alternative sind sehr kompakte Minigrills.
- Reinigung: Der Grill sollte sich leicht zerlegen lassen, damit du die einzelnen Teile einfach säubern kannst.
- Zubehör: Holzkohlegrills mit passendem Zubehör im Lieferumfang sind besonders praktisch – so kannst du Geld sparen, weil du nichts bzw. weniger separat kaufen musst. Welches Grillzubehör du brauchst, haben wir an anderer Stelle zusammengefasst.
Gibt es rauchfreie Holzkohlegrills?
Ein Holzkohlegrill, der weder raucht noch qualmt – das klingt wie ein Widerspruch. Die Rauchentwicklung lässt sich mit der richtigen Holzkohle (zum Beispiel aus Hartholz) zwar reduzieren, allerdings nicht komplett vermeiden. Letztlich benötigt ein Holzkohlegrill das offene Feuer.
Im höherpreisigen Segment finden sich Holzkohlegrills, die zumindest einen sehr raucharmen Betrieb versprechen. Einer der Vorreiter ist der LotusGrill mit einer sehr kurzen Vorglühzeit.
Eine geringe Rauchentwicklung ist nur dann möglich, wenn kein Fett auf die Kohle tropfen kann. Das ist beispielsweise beim Activa Mastercook der Fall.
Die rauchfreien bzw. raucharmen Holzkohlegrills eignen sich im Gegensatz zu normalen Modellen auch für die Verwendung auf dem Balkon.
Beliebte Holzkohlegrills: Kamado & Smoker
Für jeden Anlass und jede Situation bekommst du den passenden Holzkohlegrill. Am weitesten verbreitet sind Standardmodelle wie Kugelgrills, Wagengrills, Säulengrills, Dreibeingrills, Campinggrills und Einweggrills. Zusätzlich gewinnen zwei spezielle Holzkohlegrills an Beliebtheit, die wir im Folgenden vorstellen.
Kamado-Holzkohlegrill
Der Kamado-Holzkohlegrill ist aus Keramik oder Ton gefertigt und kommt ursprünglich aus Japan. Auffällig ist seine runde Bauweise, durch die die Wärme optimal gespeichert wird. Inzwischen haben sich diese Grills im Vergleich zum traditionellen Original deutlich weiterentwickelt: Sie verfügen in der Regel über ein Thermometer und Edelstahlrosts.
Da ein Kamado sehr hohe Temperaturen bis über 400 Grad Celsius erreicht, eignet er sich zum Beispiel zum langsamen Garen, Räuchern und sogar Backen. Pulled Pork und Spareribs bereitest du mit einem Kamado auf kleinstem Raum zu.
Holzkohle-Smoker
Ein Holzkohle-Smoker ist mit seiner auffälligen Bauform ein echter Hingucker in deinem Garten. Das große „Ofenrohr“ sitzt direkt an einem Wagengrill und erlaubt das namensgebende Räuchern (Smoken) von Grillgut: Die Holzkohle verbrennt langsam, wodurch Rauch entsteht. Dieser Rauch wird durch mehrere Kammern mit Fleisch, Fisch oder auch Käse geleitet. Dadurch bekommen die Speisen den typisch rauchigen Geschmack.
Kompaktere Lösungen wie Räucheröfen betreibst du mit Briketts oder Holz. Indem du eine Wasserschale einschiebst, bleibt das Grillgut trotz der Räucherung saftig. Viele Smoker kannst du auch als normale Holzkohlegrills verwenden. Dann benötigst du nicht zwangsläufig zwei Geräte.
Holzkohlegrill vs. Elektrogrill vs. Gasgrill
Eigenschaftsname | Holzkohlegrill | Elektrogrill | Gasgrill |
---|---|---|---|
Preisspanne | 10–1.000 Euro | 50–500 Euro | 100–2.000 Euro |
Temperatur | bis zu 400° C | bis zu 300° C | bis zu 400° C |
Funktionalität | direkte Flamme, authentisches Grillen, Rauchiges Aroma, überall draußen verwendbar | geringe Rauch- und Geruchsentwicklung, fettarmes, gesünderes Grillen, leicht zu reinigen, einfache Bedienung, gleichmäßige Wärmeverteilung | konstante Temperaturen, direktes & indirektes Grillen, einfache Bedienung, gleichmäßige Wärmeverteilung |
Geeignet für | Terrasse, Garten | Balkon, Innenräume, Terrasse, Garten | (großer) Balkon, Terrasse, Garten |
Praktisches Zubehör | Anzündkamin, Grillrost, Grillbürste, Grillbesteck, Grillkorb, Grillthermometer, Geflügelhalter, Spareribs-Halter, Grillabdeckung, Tropfschale, Pizzastein | Gestell (für Tischgeräte), Abdeckplane, Grillbesteck, Pizzastein, Grillthermometer, Edelstahlkorb | Grillrost, Grillbürste, Grillbesteck, Grillkorb, Grillthermometer, Seitenkocher, Heckbrenner, Drehspieß, Pizzastein |
Der Unterschied zwischen direktem und indirektem Grillen
Direktes Grillen
Hier wird das Grillgut ganz klassisch auf dem Rost, direkt über der Glut platziert.

MediaMarkt
Vorteile:
- Zeit – ein nicht unerheblicher Faktor. Durch die unmittelbare Hitze erreichst du schneller den gewünschten Gargrad.
- Nur durch maximale Hitze erhältst du die heißgeliebten Röstaromen. Beim Grillen auf dem Rost entstehen hübsche Muster.
Nachteile:
- Manchmal ist schnell auch zu schnell: Habe deshalb immer ein Auge auf dein Grillgut, damit es durch die enorme Hitze nicht trocken oder gar schwarz wird.
- Fett, welches beim Grillen heruntertropft, kann in die Glut gelangen und dadurch unliebsame Geschmäcker und gesundheitsschädliche Stoffe erzeugen.
Indirektes Grillen
Manchmal ist weniger mehr. Hier ist das Grillgut nicht direkt der Hitze ausgeliefert und wird so schonender und sanfter gegart.

MediaMarkt
Vorteile:
- Spare Ribs, Pulled Pork, sogar ein Braten – durch die gemäßigte, aber andauernde Hitze wird das Fleisch unglaublich saftig und fällt fast von alleine vom Knochen.
- Wenn dir deine Gesundheit am Herzen liegt, ist diese schonende Garmethode die beste Wahl.
Nachteile:
- Bringe Geduld mit und eventuell auch die ein oder anderen Snacks – indirektes Grillen kann schon mal länger dauern.
- Nicht jeder Grill eignet sich automatisch für diese Zubereitungsart – also Augen auf beim Kauf!
Zusammenfassung: Der Holzkohlegrill ist ein Klassiker
Speisen über Feuer zubereiten – das strahlt eine gewisse Faszination aus, der sich viele nur schwer entziehen können. Wohl aus diesem Grund sind Holzkohlegrills unverändert beliebt. Dazu kommt das einzigartige Raucharoma, das Elektro- und Gasgrills nicht bieten können. Greife nicht zum günstigsten Modell und achte auf Gesundheits- sowie Sicherheitsaspekte – dann kannst du dich mit gutem Gewissen ins Grillvergnügen stürzen.
Besonders praktisch sind raucharme Modelle und intelligente Lösungen wie der Kamado-Holzkohlegrill: Mit diesen modernen Grills merzen Hersteller die Nachteile des klassischen Holkohlegrills aus, ohne dass du Kompromisse bei Geschmack und Grillerlebnis eingehen musst.

stock.adobe.com/friends stock
Weitere spannende Infos zum Thema Grillen:

Bester Grill für Garten und Balkon: Unsere Empfehlungen 2023
Mehr erfahren über Bester Grill für Garten und Balkon: Unsere Empfehlungen 2023
Elektrogrill: Vorteile, Nachteile und alles Weitere, was du wissen musst
Mehr erfahren über Elektrogrill: Vorteile, Nachteile und alles Weitere, was du wissen musst