Elektrogrill: Vorteile, Nachteile und alles Weitere, was du wissen musst

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Schneller, sauberer und gesünder als zum Beispiel ein Holzkohlegrill – und ideal für spontane Menschen: Wir erklären, wie ein Elektrogrill funktioniert und welche Vorteile er hat. Spoiler: Einen für Grill-Experten wesentlichen Nachteil hat diese Grillart dennoch.
Wie funktioniert ein Elektrogrill?
Ähnlich wie bei einem Wasserkocher bringt ein Elektrogrill durch Strom eine Heizspirale zum Glühen. Sie sitzt in der Regel unterhalb des Grillrostes, der sich durch das Glühen erwärmt. Meist grillst du auf einer Grillplatte oder direkt auf dem Rost über der Heizspirale. Ausnahmen sind Spezialgrills, beispielsweise Kontaktgrills und vertikale Grills („Dönergrill“).
Die meisten Elektrogrills haben eine mit Wasser gefüllte Auffangschale. Sie hat mehrere Funktionen. Die Auffangschale:
- sammelt vom Grillgut herabtropfendes Fett
- reduziert dadurch den Aufwand beim Reinigen
- kühlt indirekt die Heizstäbe
Mit einem Regler stellst du bei den meisten Modellen die gewünschte Temperatur ein und kannst sie jederzeit anpassen. Einige Elektrogrills haben eine Abdeckung, mit der du die heiße Grillluft einfangen und zum besonders sanften Garen nutzen kannst. Das ist zum Beispiel für Gemüse wichtig, damit Vitamine und andere Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Aber auch Fleisch kannst du so besonders schonend und energiesparend zubereiten.
Vor- und Nachteile eines Elektrogrills
Moderne Elektrogrills räumen mit dem Mythos auf, dass Grillgut nur vom Holzkohlegrill aromatisch und lecker schmeckt. Leistungsstarke Geräte erreichen Temperaturen von mehr als 250 Grad Celsius – und genau die sind nötig für ein schmackhaftes Grillerlebnis.
Einen entscheidenden Nachteil hat ein Elektrogrill: Den typisch rauchigen Geschmack, wie du ihn vom Holzkohlegrill kennst, bekommst du mit einem Elektrogrill nicht. Allerdings ist das Grillgut vom E-Grill deshalb auch gesünder. Generell überwiegen die Vorzüge eines Elektrogrills gegenüber dem Holzkohlegrill.

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Vorteile von Elektrogrills
- Einfachste Art zu grillen: Du benötigst nur eine Steckdose, um loszulegen.
- Die Rauch- und Geruchsentwicklung hält sich stark in Grenzen.
- Dank kurzer Aufheizphase ist der E-Grill ideal für Spontan-Griller.
- Es gibt keine offene Flamme. Dadurch entsteht kein Ruß, die Brandgefahr ist geringer und beim Grillen werden weniger giftige Stoffe frei.
- Elektrogrills sind leichter zu reinigen als Gas- und Holzkohlegrills.
- Die Wärme verteilt sich gleichmäßig über Grillrost bzw. Grillplatte.
- Aus der Auffangschale verdampfendes Wasser befeuchtet das Grillgut. So trocknet mageres Fleisch nicht so schnell aus.
- Die Temperatur lässt sich präzise regeln.
- Einsteigergeräte gibt es relativ günstig.
Nachteile von Elektrogrills
- Durch die schnelle Erhitzung steigt die Verbrennungsgefahr.
- Ein E-Grill braucht Strom, eignet sich also nicht fürs Camping oder spontanes Grillen am Badesee.
- Die Grills sind vergleichsweise klein und daher unpraktisch für große Familien und viele Gäste.
Tipps und Empfehlungen für den Elektrogrillkauf
Die Auswahl an Elektrogrills ist groß: Es gibt für jeden Einsatzzweck die passende Lösung. Stand- und Kugelgrills eignen sich gut für Terrasse und Garten. Möchtest du im kleinen Rahmen oder auf dem Balkon grillen, empfiehlt sich ein Tischgrill. Auch 2-in-1-Geräte für drinnen und draußen sind erhältlich.
Grillst du viele verschiedene Dinge, sind zwei separat erhitzbare Grillflächen sinnvoll. So kannst du beispielsweise Rindfleisch bei den nötigen hohen Temperaturen garen und Hühnchen sowie Gemüse bei niedriger Hitze zubereiten. Oder du nutzt die zweite Platte zum Warmhalten von bereits gegartem Grillgut. Ein Elektrogrill mit Deckel hält die Wärme im Grill und verteilt sie gleichmäßig. Solche Modelle eignen sich auch für indirektes Grillen und schonendes Garen bei niedrigen Temperaturen.
Ausgewählte Elektrogrills besitzen Grillplatten oder Lavasteine für höhere Temperaturen und sind damit ideal für die Zubereitung von Rind-, Wild- und Büffelfleisch. Die Aufheizdauer verlängert sich dadurch allerdings gravierend.
Beim Kauf eines Elektrogrills spielen weiterhin eine Rolle:
- Leistung: Ein guter Elektrogrill hat eine Leistung von 2.000 Watt und mehr. Je höher die Leistung, desto kürzer ist die Aufwärmzeit und desto höhere Temperaturen erreicht der Grill.
- Sicherheit: CE- und TÜV-Prüfzeichen sowie einen Überhitzungsschutz sollte jeder Grill haben.
- Kabel: Achte auf ein ausreichend langes Kabel. Alternativ brauchst du eine Kabelrolle, die outdoor-geeignet ist. Aber Achtung: Stolperfalle!
- Größe: Hast du eine große Familie, die gern zum Grillen vorbeikommt? Lebst du in einer WG mit vielen Freunden oder nur mit deiner besseren Hälfte zusammen? Je nachdem, wie viele Leute du „begrillst“, sollte der Grill größer bzw. kleiner ausfallen.
- Reinigung: Hochwertige Grills nimmst du leicht auseinander. Oft sind Bestandteile wie die Auffangschale spülmaschinengeeignet.
- Komfort: Empfehlenswert sind Elektrogrills mit Temperaturregelung. Hitzereflektoren sparen zudem Energie.
Was ist ein Kontaktgrill?
Der Kontaktgrill ist eine spezielle Art des Elektrogrills. Er grillt Fleisch, Gemüse und vieles mehr von beiden Seiten gleichzeitig. Möglich machen das zwei Heizplatten – eine auf der Ober- und eine auf der Unterseite. Dank Antihaftbeschichtung und geriffelter Oberfläche lassen sich die Platten von Kontaktgrills einfach reinigen. Bei vielen Modellen kannst du die Platten entnehmen und in die Spülmaschine geben.

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Kontaktgrills setzt du schnell, effizient und vielseitig ein. Sie eignen sich für:
- Fleisch und Fisch
- Gemüse
- Sandwiches und Paninis
- Würstchen
Automatikprogramme und Timer-Funktionen machen Kontaktgrills zu treuen Alltagsbegleitern. Sie kommen zum Einsatz, wenn das Grillen mal schnell gehen soll, und eignen sich wunderbar für Familien.
Elektrogrill vs. Gasgrill
Ob ein Elektro- oder ein Gasgrill die bessere Wahl ist, hängt vor allem von zwei Faktoren ab: deinen persönlichen Grillvorlieben und dem Platz in deinem Garten bzw. auf der Terrasse:
- Ein Gasgrill ist vergleichsweise groß und eignet sich daher nicht für den Innenraum oder Balkon. Dafür kannst du auf einem Gasgrill aufgrund der großen Fläche viel Grillgut auf einmal zubereiten. Und dank der offenen Flamme sorgt ein Gasgrill für intensivere Grillaromen als ein Elektrogrill.
- Ein Elektrogrill findet auch auf Balkonen Platz und ist indoor-geeignet – vorausgesetzt, das Grillen ist in dem Gebäude erlaubt, in dem du wohnst. Dafür bietet ein E-Grill in der Regel nicht so viel Grillfläche wie ein Gasgrill.

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Beide Grillarten sind leicht zu verwenden und zu reinigen, außerdem erzeugen sie konstante Temperaturen. Die Aufheizzeit unterscheidet sich geringfügig: Beim Elektrogrill dauert es etwa 10 bis 15 Minuten, bis du loslegen kannst. Der Gasgrill heizt sogar noch schneller auf. In der Regel erreichen Gasgrills höhere Temperaturen als Elektrogrills.
Gasgrills sind aufwendiger in der Reinigung und Wartung, außerdem sind sie deutlich teurer und – gerade bei größeren Geräten – schwerer zu transportieren. Elektrogrills sind oft kompakter. Praktisch am Elektrogrill ist auch: Du brauchst nur eine Steckdose und kannst spontan nach Feierabend grillen. Beim Gasgrill musst du regelmäßig die Gasflaschen tauschen und für spontanes Grillvergnügen Nachschub vorrätig haben.
Gasgrill oder Elektrogrill? Wenn’s allein ums Grillen geht, sind beide Varianten eine hervorragende Wahl. Welche Grillart besser zu dir passt, entscheiden die genannten Vor- und Nachteile.
Holzkohlegrill vs. Elektrogrill vs. Gasgrill
Eigenschaftsname | Holzkohlegrill | Elektrogrill | Gasgrill |
---|---|---|---|
Preisspanne | 10–1.000 Euro | 50–500 Euro | 100–2.000 Euro |
Temperatur | bis zu 400° C | bis zu 300° C | bis zu 400° C |
Funktionalität | direkte Flamme, authentisches Grillen, Rauchiges Aroma, überall draußen verwendbar | geringe Rauch- und Geruchsentwicklung, fettarmes, gesünderes Grillen, leicht zu reinigen, einfache Bedienung, gleichmäßige Wärmeverteilung | konstante Temperaturen, direktes & indirektes Grillen, einfache Bedienung, gleichmäßige Wärmeverteilung |
Geeignet für | Terrasse, Garten | Balkon, Innenräume, Terrasse, Garten | (großer) Balkon, Terrasse, Garten |
Praktisches Zubehör | Anzündkamin, Grillrost, Grillbürste, Grillbesteck, Grillkorb, Grillthermometer, Geflügelhalter, Spareribs-Halter, Grillabdeckung, Tropfschale, Pizzastein | Gestell (für Tischgeräte), Abdeckplane, Grillbesteck, Pizzastein, Grillthermometer, Edelstahlkorb | Grillrost, Grillbürste, Grillbesteck, Grillkorb, Grillthermometer, Seitenkocher, Heckbrenner, Drehspieß, Pizzastein |
Zusammenfassung: Ein Elektrogrill ist immer eine gute Wahl
Hochwertige Elektrogrills punkten mit viel Leistung und ausreichend hohen Temperaturen. Das sind die besten Voraussetzungen für ein stimmiges Grillvergnügen. Zwar musst du auf das typische Raucharoma vom Holzkohlegrill verzichten, dafür ist das Elektrogrillen gesünder, unkomplizierter und sauberer.
Einzig eine Steckdose benötigst du, um mit dem Grillen zu beginnen. Das macht dich zwar abhängig von einer Stromquelle, doch dafür grillst du auch in der Wohnung oder auf dem Balkon – und zwar im Sommer sowie im Winter. Günstige Preise machen den Einstieg mit einem Elektrogrill attraktiv. Höherpreisige Modelle bieten zusätzlichen Komfort wie Abdeckungen, zwei separat beheizbare Grillflächen und einstellbare Temperaturen.
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