Gasgrill-Ratgeber: Das musst du vor dem Kauf wissen
Inhalt
- So funktioniert ein Gasgrill
- Vor- und Nachteile von Gasgrills
- Tipps vor dem Kauf
- Einen Gasgrill richtig nutzen
- Darf ich einen Gasgrill auf dem Balkon verwenden?
- Welches Gas benötigt ein Gasgrill?
- Der Unterschied zwischen direktem und indirektem Grillen
- Holzkohlegrill vs. Elektrogrill vs. Gasgrill
- Zusammenfassung: Viel Freude mit dem richtigen Gasgrill

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Mit einem Gasgrill hast du auch als Einsteiger deine Freude und grillst wie ein Profi. Er ist schnell einsatzbereit, arbeitet sauber und bereitet die unterschiedlichsten Lebensmittel in hoher Qualität zu. Wie funktionieren diese Grills und welche Vor- und Nachteile haben sie? Das erfährst du in unserem Ratgeber – und findest den richtigen Gasgrill für dich.
So funktioniert ein Gasgrill
Ein Gasgrill arbeitet ähnlich wie ein klassischer Gasherd: Gas fließt über ein Schlauchsystem in das Innere des Grills zu den Brennern. Dort entzündest du die Gasflamme mit einem Stabfeuerzeug oder betätigst die integrierte Piezozündung.
In der Regel kommt das Grillgut nicht direkt in Kontakt mit den Flammen. Der Brenner erhitzt die Roststäbe oder die Grillplatte – und die Wärme überträgt sich auf Fleisch, Würstchen und Gemüse. Häufig bieten Gasgrills zusätzlich Lavasteine, Keramikbriketts oder Winkelstäbe, die sich zwischen Brenner und Rost befinden. Sie geben die Wärme besonders gleichmäßig ab und erleichtern dir den Weg zum perfekten Grillergebnis.
Gasgrills unterscheiden sich vor allem in folgenden Punkten:
- Anzahl der Brenner
- Größe bzw. zur Verfügung stehende Grillfläche
- Ausstattung
Kostspielige Geräte setzen beispielsweise auf Infrarot-Brenner, durch die du das Grillgut näher an der Hitzequelle platzieren kannst.
Moderne Gasgrills erreichen Temperaturen von 250 bis 400 Grad Celsius. Die maximal mögliche Temperatur ist unter anderem abhängig von der Leistung der Brenner, der Größe des Grills und seines Materials. In jedem Fall erreicht ein Gasgrill ideale Temperaturen zum Grillen.

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Vor- und Nachteile von Gasgrills
Wenn es ums Tempo geht, ist ein Gasgrill nicht zu schlagen. Innerhalb kürzester Zeit ist er heiß genug, um mit dem Grillen zu beginnen. Elektro- und Holzkohlegrills können da nicht mithalten. Aber ähnlich wie bei Elektrogrills fehlt das intensive Raucharoma, wie du es vom Holzkohlegrill kennst.
Vorteile von Gasgrills
- Individuelle Temperaturregelung: Die Gasflamme lässt sich präzise steuern – und damit auch die Temperatur. So grillst du punktgenau.
- Einsteigerfreundlich: Aufgrund ihrer einfachen Bedienung eignen sich Gasgrills sehr gut für Neulinge. Grill-Anfänger erzielen damit schnell beeindruckende Ergebnisse.
- Einfache Reinigung: Da kaum Asche und Ruß anfallen, sind Gasgrills im Vergleich zu Holzkohlegrills sehr einfach zu reinigen.
- Kaum Rauchentwicklung: Ein Gasgrill produziert kaum Rauch, ist also weder eine Geruchsbelästigung noch ein Gesundheitsrisiko.
- Sicherheit: Bei sachgemäßem Umgang ist ein Gasgrill trotz offener Flamme viel sicherer als ein Holzkohlegrill.
Nachteile von Gasgrills
- Anschaffungskosten: Der Einstieg in die Welt der Gasgrills ist im Vergleich zu anderen Grillarten teurer – das gilt insbesondere für professionelle Geräte.
- Unflexibel: Gasgrills sind aufgrund ihrer großen und schweren Gasflaschen weniger mobil. Spontanes Grillen funktioniert nur, wenn du immer genug Gas vorrätig hast.
- Größe und Gewicht: Die meisten Modelle sind schwer. Schon die leichten Camping-Gasgrills wiegen etwa 8 Kilogramm.
- Wartung: Neben der Reinigung musst du regelmäßig die Gasflaschen wechseln sowie Brenner und Anschlüsse säubern. Das ist nicht schwierig, aber aufwendiger als bei anderen Grillarten.
Tipps vor dem Kauf
Eine wichtige Entscheidung betrifft die Anzahl der Brenner bzw. Heizzonen. Je mehr vorhanden sind, umso vielseitiger kannst du grillen – mit unterschiedlichen Temperaturen: zum Beispiel eine Zone für das Gemüse, die andere für Steaks. Bis zu zwei Brenner empfehlen sich für maximal zwei Personen, drei Brenner für drei bis vier Personen und vier oder mehr Brenner für größere Gruppen.
Weitere Empfehlungen:
- Hohe Temperaturen: Grillst du häufig Steaks und anderes rotes Fleisch, greife zu einem Gasgrill mit integriertem Infrarot-Brenner oder zusätzlichem Oberhitzegrill.
- Größe: Wo möchtest du deinen Gasgrill nutzen? Stelle sicher, dass dein Wunschmodell nicht zu groß ist. Die Anzahl der Brenner entscheidet meist über die Breite und Tiefe des Geräts.
- Material: Hochwertige Grills bestehen aus Edelstahl, sodass ihnen Regen nichts anhaben kann. Ein Rost aus Gusseisen empfiehlt sich.
- Präzise Temperaturregelung: Die Temperatur sollte stufenlos regelbar sein, damit du jede gewünschte Grilltemperatur genau einstellen kannst.
- Leistung: Die Leistung der meisten Modelle liegt bei 10 bis 15 Kilowatt (kW). Kleine Geräte, zum Beispiel für Balkon oder Camping, liegen bei 2 bis 3 kW. Eine weit höhere oder geringere Leistung ist meist nicht nötig bzw. sinnvoll.
- Reinigung: Ein Gasgrill sollte sich möglichst unkompliziert reinigen lassen. Bestenfalls kannst du einige Teile in den Geschirrspüler geben.

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Einen Gasgrill richtig nutzen
Einen Gasgrill benutzt du ähnlich wie einen Elektrogrill oder Gasherd:
- Prüfe, ob der Grill sicher steht, alle Schläuche und Ventile ordnungsgemäß befestigt sind, der Rost sauber ist und sich noch Gas in der Gasflasche befindet.
- Öffne den Deckel, um Gasansammlungen im Inneren des Grills zu verhindern.
- Öffne das Ventil der Gasflasche, drehe den Gasregler langsam auf und zünde die Flamme an – wie es bei deinem Gasgrill laut Anleitung vorgesehen ist.
- Stelle die gewünschte Temperatur ein und warte, bis sie erreicht ist.
- Lege das Grillgut auf den Rost. Denk daran, es regelmäßig zu wenden, damit es nicht anbrennt.
- Lass den Grill nach dem BBQ abkühlen und reinige ihn zeitnah. Vergiss dabei nicht die Fettschale.
Beachte stets das Handbuch des Herstellers. Dort findest du Empfehlungen zur Verwendung und Reinigung des Grills. Manche Modelle darfst du zum Beispiel nicht mit Grillreinigern säubern.
Hinweis: Viele Grills müssen vor der ersten Verwendung eingebrannt werden. Auf diese Weise entfernst du Öl- und Fettreste aus der Herstellung. Lies in der Anleitung nach, wie das Einbrennen bei deinem Modell funktioniert.

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Darf ich einen Gasgrill auf dem Balkon verwenden?
Eins vorweg: Wohnst du zur Miete, informiere dich in deinem Mietvertrag und in der Hausordnung, ob das Grillen auf dem Balkon erlaubt ist. Ist das der Fall, kannst du einen Gasgrill in der Regel problemlos verwenden. Denn die geringe Rauchentwicklung dürfte deine Nachbarn nicht bzw. kaum stören.
Aber: Gerade in Wohnanlagen und bei enger Bebauung ist es ratsam, vorher mit den Nachbarn zu sprechen. So vermeidest du Ärger von vornherein. In den seltensten Fällen ist es nötig, sich eine behördliche Genehmigung einzuholen.
Behalte immer im Hinterkopf, dass von einem Gasgrill eine erhöhte Brandgefahr ausgeht. Sorge deshalb dafür, dass das Grillen so sicher wie möglich abläuft. Dazu gehört es, den Grill sicher aufzustellen und regelmäßig die Verbindungen sowie die Gasflasche zu überprüfen.
Entscheide dich außerdem für einen Grill, der problemlos auf deinen Balkon passt. Hast du nicht viel Platz, sind Balkon-, Camping- oder Tischgrills empfehlenswert.
Welches Gas benötigt ein Gasgrill?
Bei regulären Gasgrills kommt ausschließlich Butan- oder Propangas zum Einsatz. Das sind Gase, die bei der Gewinnung von Erdöl freigesetzt werden. Da es sich um sogenannte Nebenprodukte handelt, sind sie auch in Krisenzeiten in großen Mengen preisgünstig verfügbar – hierzulande unter anderem in Baumärkten.
Der Unterschied zwischen direktem und indirektem Grillen
Direktes Grillen
Hier wird das Grillgut ganz klassisch auf dem Rost, direkt über der Glut platziert.

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Vorteile:
- Zeit – ein nicht unerheblicher Faktor. Durch die unmittelbare Hitze erreichst du schneller den gewünschten Gargrad.
- Nur durch maximale Hitze erhältst du die heißgeliebten Röstaromen. Beim Grillen auf dem Rost entstehen hübsche Muster.
Nachteile:
- Manchmal ist schnell auch zu schnell: Habe deshalb immer ein Auge auf dein Grillgut, damit es durch die enorme Hitze nicht trocken oder gar schwarz wird.
- Fett, welches beim Grillen heruntertropft, kann in die Glut gelangen und dadurch unliebsame Geschmäcker und gesundheitsschädliche Stoffe erzeugen.
Indirektes Grillen
Manchmal ist weniger mehr. Hier ist das Grillgut nicht direkt der Hitze ausgeliefert und wird so schonender und sanfter gegart.

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Vorteile:
- Spare Ribs, Pulled Pork, sogar ein Braten – durch die gemäßigte, aber andauernde Hitze wird das Fleisch unglaublich saftig und fällt fast von alleine vom Knochen.
- Wenn dir deine Gesundheit am Herzen liegt, ist diese schonende Garmethode die beste Wahl.
Nachteile:
- Bringe Geduld mit und eventuell auch die ein oder anderen Snacks – indirektes Grillen kann schon mal länger dauern.
- Nicht jeder Grill eignet sich automatisch für diese Zubereitungsart – also Augen auf beim Kauf!
Holzkohlegrill vs. Elektrogrill vs. Gasgrill
Eigenschaftsname | Holzkohlegrill | Elektrogrill | Gasgrill |
---|---|---|---|
Preisspanne | 10–1.000 Euro | 50–500 Euro | 100–2.000 Euro |
Temperatur | bis zu 400° C | bis zu 300° C | bis zu 400° C |
Funktionalität | direkte Flamme, authentisches Grillen, Rauchiges Aroma, überall draußen verwendbar | geringe Rauch- und Geruchsentwicklung, fettarmes, gesünderes Grillen, leicht zu reinigen, einfache Bedienung, gleichmäßige Wärmeverteilung | konstante Temperaturen, direktes & indirektes Grillen, einfache Bedienung, gleichmäßige Wärmeverteilung |
Geeignet für | Terrasse, Garten | Balkon, Innenräume, Terrasse, Garten | (großer) Balkon, Terrasse, Garten |
Praktisches Zubehör | Anzündkamin, Grillrost, Grillbürste, Grillbesteck, Grillkorb, Grillthermometer, Geflügelhalter, Spareribs-Halter, Grillabdeckung, Tropfschale, Pizzastein | Gestell (für Tischgeräte), Abdeckplane, Grillbesteck, Pizzastein, Grillthermometer, Edelstahlkorb | Grillrost, Grillbürste, Grillbesteck, Grillkorb, Grillthermometer, Seitenkocher, Heckbrenner, Drehspieß, Pizzastein |
Zusammenfassung: Viel Freude mit dem richtigen Gasgrill
Zwar ist der Einstieg in der Regel kostspieliger als bei Holzkohle- und Elektrogrills, dafür überzeugen die Ergebnisse: Gasgrills sind einfach zu bedienen, sofort einsatzbereit und enorm vielseitig. Sie sind zwar nicht in der Lage, ein Raucharoma wie bei einem Holzkohlegrill zu erzeugen, doch sie haben andere Vorteile: Gasgrills sind leicht zu reinigen, erreichen sehr hohe Temperaturen und bieten eine präzise Temperaturregelung für ein vielseitiges Grillvergnügen.
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