Die richtige Speicherkarte für deine Kamera

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Wenn du deine Bilder und Videos in bester Qualität festhalten möchtest, brauchst du nicht nur eine gute Kamera, sondern auch ein Speichermedium, das mit den Informationen umgehen kann. Wir erklären, welche Speicherkarte deine Kamera braucht.
Bedienungsanleitung der Kamera beachten
Den wichtigsten Hinweis dafür, welche Speicherkarte mit deiner Kamera kompatibel ist, findest du in der Bedienungsanleitung der Kamera. Hier steht, welche Arten das Gerät unterstützt, z. B. microSD-, SD-, CF-, CFast-, XQD- oder CFexpress-Speicherkarten.
In immer mehr Kameras der Mittel- und Oberklasse sind zwei Speicherkarten-Slots verbaut, wovon in der Regel mindestens einer SD-Karten unterstützt.
Alle aktuellen Kameras verwenden entweder die Karten Secure Digital (SD) oder CompactFlash Express (CFexpress), wobei SD weitaus verbreiteter sind. Die schnelleren CFexpress-Karten werden vor allem in einigen Kameras der Oberklasse eingesetzt, meist in Kombination mit SD-Karten. Einige ältere Modelle nutzen als Speicherkartenmedium jedoch XQD Speicherkarte, CFast oder CF Speicherkarte.
MicroSD-Karten – also vom Umfang her kleinere SD-Karten – sind vor allem bei Actioncams der Standard. Mit einem einfachen, passiven Adapter lassen sie sich auch in jedem SD-Kartenslot verwenden.
SD- und microSD-Karten: Speicherkapazität und Schreibgeschwindigkeit

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SD-Karten wie auch microSD-Karten werden in fast allen mobilen Devices eingesetzt. Der Unterschied zwischen der „großen“ und der „kleinen“ Variante ist nur, dass letztere geringere Ausmaße hat und oft mit einem SD-Adapter erhältlich ist. Für beide gelten die gleichen Standards.
Diese Standards wurden in ihrer ersten Version bereits 2001 entwickelt und seitdem ständig erweitert und verbessert. Nicht zuletzt durch diese lange Beständigkeit am Markt und die relativ geringen Produktionskosten der Bauteile haben SD-Karten eine enorme Verbreitung gefunden und werden inzwischen in allen möglichen elektronischen Geräten verwendet.
Auch fast alle aktuellen Kameras verwenden diesen Speichertyp, teils in Verbindung mit weiteren Optionen in einem zweiten Speicherkartensteckplatz. Sie sind preisgünstig und mit vielen verschiedenen Speicherkapazitäten und Geschwindigkeitsklassen erhältlich.
Speicherkapazität
Eines der wichtigsten Kriterien für Speicherkarten ist der Speicherplatz. Unterschiedliche Auflösungen und Dateiformate belegen unterschiedlich viel Platz. Auch der Detailgrad deiner aufgenommenen Motive und das beinhaltete Rauschen spielen eine Rolle.
Wenn du häufiger fotografierst und eine moderne Kamera verwendest, empfehlen wir dir eine Speicherkarte mit einer Mindestkapazität von 32 GB. Für Videoaufnahmen sollten es eine 64-GB-, für 4-K-Videos eine 128-GB-Variante sein. Grundsätzlich gilt als Bezeichnung für die Größe des Speichers:
- SD-Karten haben 2 GB oder weniger Speicher.
- SDHCs (Secure Digital High Capacity) bieten bis zu 32 GB Speicherkapazität.
- SDXCs (Secure Digital eXtended Capacity) können zwischen 32 GB und 2 TB speichern.
- SDUC (Secure Digital Ultra Capacity) bieten Platz für bis zu 128 TB an Daten.
Der jeweilige Typ muss vom Gerät, in dem die Karte verwendet werden soll, unterstützt werden. Dabei sind alle Typen abwärtskompatibel, ein Gerät mit SDXC-Unterstützung kann also auch SDHS-Karten verwenden. SDXC-Karten können hingegen in einem Gerät mit SDHC-Unterstützung unter Umständen wegen eines anderen Dateiformats nicht oder nicht mit der vollen Kapazität genutzt werden.
Schreibgeschwindigkeit
Wenn du mit deiner Kamera in hoher Auflösung filmen oder lange, schnelle Bildserien fotografieren möchtest, solltest du auch einen genauen Blick auf die Schreibgeschwindigkeit werfen. SD-Karten sind in den Geschwindigkeitsklassen (Speed Class) 2, 4, 6 und 10 erhältlich. Dabei gilt: Je höher die Zahl, desto schneller der Datentransfer.
Zusätzlich tragen manche die Bezeichnung „UHS Speed Class“ (Ultra High Speed). Mit UHS-I lassen sich Daten mit einer Mindestgeschwindigkeit von 10 MB/s übertragen, mit UHS-II sind es mindestens 30 MB/s.
Zum Fotografieren sind Karten mit der Kennzeichnung „C10“ und „UHS-I“ in der Regel ausreichend. 4-K- oder 8-K-Videos benötigen höhere Schreibgeschwindigkeiten, vor allem bei hohen Frame-Raten wie 60 oder 120 Bildern pro Sekunde – hier sind UHS-II-Karten eine sehr gute Wahl.
CF, XQD und CFast

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CF, XQD und CFast sind Formate, die in aktuellen Kameras nicht mehr verwendet werden, in etwas älteren Kameras aber teils große Verbreitung haben.
Compact-Flash-Karten
Die ehemals sehr populären CF-Kartenentsprechen einem recht alten Standard, der wegen den robusten, schnellen Karten aber in Kameras lange weit verbreitet war. Sie können bis zu 512 GB Daten speichern.
Unterschieden wird zwischen:
- Typ I (36,4 x 42,8 x 3,3 Millimeter)
- Typ II (36,4 x 42,8 x 5 Millimeter)
Typ II spielte vor allem in den späten Neunzigern eine große Rolle, als IBMs Microdrive die günstigste Speichermöglichkeit für diesen Steckplatz bot.
Die Canon EOS 1D X Mark II und Nikon D5 gehören zu den letzten Kameras, die CF-Karten zur Speicherung nutzen. Beides sind Profikameras, erschienen 2016. Die Nikon gibt es statt mit 2-CF-Steckplätzen auch in einer Variante mit zwei XQD-Slots, während die Canon CF- und CFast-Karten in je einem Slot verwendet
CFast-Karten
CFast ist ein Nachfolgestandard von Compact Flash, der weder elektrisch noch physisch mit dem älteren Standard kompatibel ist. In der aktuellen Spezifikation sollen CFast-Karten eine maximale Geschwindigkeit von bis zu 600 MB/s erreichen.
CFast konnte sich bei Consumer-Kameras nie richtig durchsetzen, vermutlich wegen hoher Preise, dem Konkurrenzformat XQD und der eher geringen Nachfrage von Endkunden nach Speicherkarten mit hohen Kapazitäten. Außerdem wurden auch die weitverbreiteten, lange etablierten und günstigen SD-Karten immer leistungsfähiger.
Canon gehörte zu den Unterstützern dieses Standards, weshalb die EOS 1D X Mark IIneben dem CF-Steckplatz auch einen CFast-Slot hat. Der Nachfolger EOS 1 D X Mark III verwendet hingegen schon CFexpress-Karten.
XQD-Speicherkarten
XQD-Speicherkarten wurden ebenfalls als CF-Nachfolger positioniert. Meist schafft dieser Kartentyp eine Verarbeitung von etwa 400 MB pro Sekunde. Er ist mit 38,5 x 29,8 x 3,8 Millimeter etwas kleiner als CF-Karten und mit Speicherkapazitäten bis zu 256 GB verfügbar.
Auch wenn XQD weiterverbreitet und erfolgreicher am Markt war als CFast, wurde auch dieses Format inzwischen durch den Quasi-Nachfolger der beiden Formate, CFexpress, verdrängt.
Vor allem Nikon-Kameras der Z-Serie unterstützen den XQD-Standard, so zum Beispiel die Z6 (II), Z7 (II) und Z9. Auch die Panasonic S1 und S1R verwenden diesen Speichertyp.
Anders als CFast arbeiten XQD-Karten, was Baugröße und Pinbelegung angeht, genauso wie CFexpress Typ B. Darum lassen sich, ein passendes Firmware-Update für die Kamera vorausgesetzt, CFexpress-Karten auch im XQD-Slot verwenden. Für die Nikon Z-Serie gibt es beispielsweise solche Updates.
CFexpress

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Bei CFexpress handelt es sich um einen neueren Standard der CF-Karten und eine Zusammenführung der früheren CFast- und XQD-Modelle. CFexpress sind als Typ A und Typ B erhältlich, die sich in Größe sowie der maximalen Lese- und Schreibgeschwindigkeit unterscheiden:
- Typ A hat eine Größe von 28 x 20 x 2,8 Millimeter und eine maximale Lese- und Schreibgeschwindigkeit von je 1.000 MB/s.
- Typ B misst 38,5 x 29,8 x 3,8 Millimeter und hat eine maximale Geschwindigkeit von 2.000 MB/s.
Es existiert seit 2019 auch ein Typ C, der nochmals größere und schnellere Karten beschreibt, diese finden in Kameras bisher aber noch keine Verwendung.
Die extrem hohe Geschwindigkeit der Datenübertragung bei diesen Karten bietet Vorteile in Grenzbereichen. Sie sind sinnvoll und teils notwendig für Videoaufnahmen im RAW-Format, in 8 K oder mit sehr hohen Bildraten wie 120 oder gar 240 Bildern pro Sekunde. Beim Fotografieren erlaubt die rasante Datenübertragung das schnellere Leeren des kamerainternen Zwischenspeichers bei vielen Serienaufnahmen in Folge.
Nikons aktuelle Kameras Z 7 II und Z 9 unterstützen zum Beispiel CFexpress-Karten. Bei Canon verwenden etwa die aktuelle EOS R5, EOS R3 und die EOS 1D X Mark III CFexpress-Speicherkarten. All diese Kameramodelle richten sich an Fortgeschrittene oder Profis, die auf die hohe Speichergeschwindigkeit für hochauflösende Videos oder lange Bildserien angewiesen sind.
Zusammenfassung
- Deine Bedienungsanleitung verrät dir, welche Speicherkarten deine Kamera verwendet.
- Alle aktuellen Kameras verwenden SD- oder CFexpress-Karten.
- Immer mehr Kameras für Fortgeschrittene und Profis verwenden zwei Kartenslots.
- SD-Karten sind schnell, weit verbreitet, bieten auch große Kapazitäten und sind günstig.
- MicroSD-Karten sind per einfachem Adapter kompatibel mit SD-Slots und bieten dieselben Standards.
- Ältere Kameras verwenden CF-, CFast- oder XQD-Karten. Besonders CF („Compact Flash“) war weit verbreitet. XQD ist per Firmware-Update der Kamera mit CFexpress kompatibel.
- CFexpress ist der aktuelle Standard für ultra-schnelle Karten, der in Kameras für Profis verwendet wird. Das ist interessant für die Aufnahme von RAW- und 8K-Videos oder solche mit sehr hohen Bildraten. Auch bei langen, schnellen Bildserien ergeben sich Vorteile.
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