ChatGPT im Auto, Copilot in Windows – so verändert KI unsere Hardware
Inhalt
- ChatGPT im Volkswagen: Sprechendes Auto mit Verschwiegenheitsklausel?
- Windows-Copilot-Taste: Größte Veränderung der PC-Tastatur seit rund 30 Jahren
- Tragbare KI-Geräte: Assistent in der Hosentasche, KI in der Cloud
- KI im Smart Home: Wenn dein Zuhause dich besser kennenlernt
- Fazit: Ungeahnte Möglichkeiten, ungenannte Risiken

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Volkswagen-Modelle, die intelligente Gespräche führen, oder Chatbots, die komplexe Aufgaben auf Knopfdruck erledigen: Künstliche Intelligenz (KI) verändert unseren Umgang mit Technik. Das spiegelt sich zunehmend in der Hardware wider, die wir tagtäglich nutzen. Wir haben uns angeschaut, was Hersteller zum KI-Boom sagen und wozu sie lieber schweigen.
ChatGPT im Volkswagen: Sprechendes Auto mit Verschwiegenheitsklausel?
Volkswagen integriert ChatGPT in seine Fahrzeuge. Der KI-Chatbot wird in verschiedenen Modellen verfügbar sein – als Teil des VW-Sprachassistenten IDA. Zu den ausgewählten Modellen gehören die Elektrofahrzeuge ID.7, ID.4, ID.5, ID.3 sowie den neuesten Versionen von Tiguan, Passat und Golf. Das geht aus einer Pressemitteilung des Herstellers hervor.
Durch die Einbindung von ChatGPT in den IDA-Sprachassistenten sollst du während der Fahrt mit Sprachbefehlen auf die KI zugreifen und Fahrzeugfunktionen steuern können. Dazu zählen beispielsweise das Infotainment-System, die Navigation und die Klimaanlage. Sogar Wissensfragen soll die KI beantworten können.
Im folgenden Video zeigt dir unsere Moderatorin Vera, was ChatGPT ist und was es kann:
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TURN ON
Den VW-Sprachassistenten aktivierst du wie gewohnt entweder durch das Kommando „Hallo IDA“ oder per Knopfdruck am Lenkrad. Kann IDA deine Anfrage nicht eigenständig beantworten, wird sie an ChatGPT weitergeleitet.
Laut VW sollen Anfragen an ChatGPT anonym erfolgen und keine Fahrzeuginformationen enthalten. Fragen und Antworten lösche das System sofort, um private Daten zu schützen.
In Europa ist die Funktion ab dem zweiten Quartal 2024 verfügbar.
Windows-Copilot-Taste: Größte Veränderung der PC-Tastatur seit rund 30 Jahren
Microsoft führt eine neue Taste auf PC-Tastaturen ein, die den Windows-KI-Assistenten Copilot aufruft. Das kündigt Yusuf Mehdi, Chef für Verbrauchermarketing bei Microsoft, in einem Blogbeitrag an.
Die Copilot-Taste bietet direkten Zugang zum hauseigenen Chatbot in Windows. Das soll die Einbindung von KI in den täglichen Gebrauch des Betriebssystems vereinfachen. Die Copilot-Taste soll neben der rechten Alt-Taste Platz finden. Das ist die erste bedeutende Änderung im Layout der Windows-PC-Tastatur seit nahezu drei Jahrzehnten.
Im folgenden Video stellt Microsoft seinen KI-Helfer Copilot kurz vor:
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Verfügbarkeit und Funktionen von Copilot variieren je nach Land und Gerät. Ein Microsoft-Konto ist für die Nutzung erforderlich. Ist die Copilot-Funktion auf einem Gerät nicht verfügbar, startet das Drücken der Copilot-Taste stattdessen die Windows-Suche.
Die neue Taste ist Teil einer umfassenden Integration von KI in das Windows-Betriebssystem. 2023 hat Microsoft viele KI-Produkte entwickelt, wobei Copilot als zentraler KI-Begleiter im Zentrum steht.
Die Einführung der Copilot-Taste ist für Februar 2024 geplant, dann soll sie in neuen Computern mit Windows 11 und neuen Surface-Geräten verbaut sein.
Tragbare KI-Geräte: Assistent in der Hosentasche, KI in der Cloud
Rabbit Inc. hat im Rahmen der CES-Technikmesse 2024 den Rabbit R1 präsentiert, ein Smartphone-ähnliches Gerät, dessen Betriebssystem auf KI-Funktionen aufbaut. In einer Keynote, die auf X (ehemals Twitter) verfügbar ist, stellt CEO Jesse Lyu den R1 ausführlich vor.

Rabbit/X/Screenshot: TURN ON
Das handliche Gerät bedienst du mit einem einfachen Push-to-talk-Knopf. So kann der Rabbit R1 zahlreiche gesprochene Aufgaben erfüllen, etwa einen Fahrservice buchen oder etwas im Internet recherchieren.
Mithilfe der verbauten Kamera kann der R1 außerdem Bilder verarbeiten und so etwa Rezeptvorschläge machen – je nachdem, was du gerade im Kühlschrank hast.
Der Rabbit R1 tritt in direkte Konkurrenz zu einem weiteren KI-Gerät: dem Humane AI PIN. Beide Geräte wollen das Smartphone ersetzen. Sie haben allerdings einen selten erwähnten Nachteil: Sie nutzen KI-Modelle in der Cloud und senden Nutzeranfragen an die eigenen Server und/oder zu OpenAI.
Interessenten können den Rabbit R1 vorbestellen, er soll zwischen März und April 2024 ausgeliefert werden.
KI im Smart Home: Wenn dein Zuhause dich besser kennenlernt
Auch LG und Samsung deuteten bei der CES 2024 spannende Entwicklungen auf dem Gebiet der intelligenten Haushaltsgeräte an.
Zukünftige Smart-Home-Geräte könnten in vollständigen Sätzen mit dir kommunizieren, anstatt nur einfache Nachrichten zu übermitteln. Sowohl LG als auch Samsung stellten zudem ihre jeweils eigenen KI-Haushaltsroboter vor.
Hier siehst du ein Konzeptbild des Samsung Ballie in einem Wohnzimmer:

Samsung/YouTube/Screenshot: TURN ON
LG-Chef William Cho teilte auf der CES 2024 seine Vision, dass verschiedenste Geräte im Smart Home mithilfe künstlicher Intelligenz in Zukunft deinen Tonfall und Gesichtsausdruck analysieren könnten. So könne KI deine Stimmung und verschiedene Verhaltensmuster besser verstehen. Das berichtet die DPA via WirtschaftsWoche.
Zu diesem Zweck könnten Daten von Millionen smarten Geräten gesammelt werden. Allerdings solle dies stets mit der Zustimmung der Nutzer geschehen, betonte Cho.
Die KI-Roboter Samsung Ballie und Smart Home AI Agent von LG fungieren als persönliche Hausassistenten, die sich eigenständig durch dein Zuhause bewegen und verschiedene Aufgaben übernehmen. Sie vernetzen sich mit deinen Haushaltsgeräten und dem Internet – ihre KIs lernen aus deinen Gewohnheiten, um dir individuell passende Dienste anzubieten.
Im folgenden Video zeigt Samsung, wie ein normaler Tag mit dem KI-Roboter Ballie aussehen könnte:
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Samsung
Wann Samsung Ballie und LG Smart Home AI Agent auf den Markt kommen, ist bislang nicht bekannt.
Fazit: Ungeahnte Möglichkeiten, ungenannte Risiken
Die Innovationen von der CES 2024 zeigen: KI hat das Potenzial, das Zusammenspiel von Mensch und Maschine radikal zu verändern und ein bisher unerreichtes Niveau an Personalisierung zu bieten. Doch mit den unzähligen Möglichkeiten gehen auch Risiken einher.
In der Hosentasche, im Wohnzimmer, im Auto – KI hält zunehmend in die intimsten Bereiche des Privatlebens Einzug. Die vermeintliche Vermenschlichung unserer technischen Geräte senkt Barrieren, aber auch Hemmschwellen. Das könnte dazu führen, dass Nutzer offener werden für tiefe Eingriffe in ihre Privatsphäre.
Bei der Implementierung von KI in immer mehr Hardware herrscht gerade in der EU daher noch viel Klärungsbedarf – vor allem bezüglich Datenschutz und Sicherheit. Tech-Unternehmen halten sich zu möglichen Gefahren leider meist bedeckt.
Die Frage ist nicht, ob, sondern wie künstliche Intelligenz unseren Alltag nachhaltig prägen wird. Dabei spielt es auch eine entscheidende Rolle, wie Hersteller die Vor- und Nachteile von KI-Integrationen künftig kommunizieren.
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