Luftreiniger: Das musst du vor dem Kauf wissen
Inhalt
- Was bringen Luftreiniger?
- Die verschiedenen Filter und Techniken von Luftreinigern
- Welcher Luftreiniger bei Pollenallergie und ähnlichen Beschwerden?
- Die Raumgröße ist wichtig, um die richtige Filterleistung zu ermitteln
- Stromverbrauch eines Luftreinigers
- Luftreiniger im Schlafzimmer? Am besten flüsterleise
- Der ideale Aufstellort im Raum für den Luftreiniger
- Die Bedienung des Luftreinigers
- Zusammenfassung

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Beim Kauf eines Luftreinigers gibt es einiges zu beachten: Lautstärke, Raumgröße, Filter-Technik und mehr. Wir verraten, worauf es bei Luftreinigern ankommt.
Was bringen Luftreiniger?
Leidest du unter Allergien oder hast Atemprobleme aufgrund von verschmutzter Luft? In deinen eigenen vier Wänden kannst du mit einfachen Mitteln für eine bessere Luftqualität sorgen: Ein Luftreiniger filtert Partikel wie Hausstaub, Pollen und Schimmelsporen aus der Luft, die durch geöffnete Fenster, auf Kleidungsstücken oder mit Haustieren ins Haus gelangen.
Bei der Wahl eines geeigneten Luftreinigers gibt es einige Punkte zu beachten, die wir hier erklären. Wichtig zu wissen: Ein Luftreiniger ist sinnvoll, kann aber das regelmäßige Stoßlüften nicht ersetzen. Für frische Luft musst du weiterhin selbst sorgen.
Die verschiedenen Filter und Techniken von Luftreinigern
Es gibt unterschiedliche Arten von Luftreinigern. Die meisten nutzen Filter, um Partikel und kleinste Schwebeteilchen bis zu einer bestimmten Größe (in der Regel 0,1 bis 0,3 Mikron) aus der Luft zu entfernen. Die Filter müssen regelmäßig ausgetauscht werden, um die Filterleistung aufrechtzuerhalten: im Allgemeinen alle sechs bis zwölf Monate.
Es ist wichtig zu beachten, dass einige Luftreiniger mit Aktivkohlefilter lediglich Gerüche aus der Raumluft entfernen. Sie sind ideal für die Küche, Räume, in denen Zigarettenrauch herausgefiltert werden soll, oder als Ergänzung zu anderen Filtern. Für die Luftsäuberung eignen sich diese Filter nicht.
Luftreiniger mit HEPA-Filter sind die beste Wahl für Allergiker und Menschen mit Atemwegsproblemen. HEPA steht für „High-Efficiency Particulate Air“, es beschreibt einen sogenannten Schwebstofffilter. Diese Technik kommt auch in Staubsaugern und Operationssälen zum Einsatz, um die Luft zu reinigen. Ein HEPA-Filter besteht aus mehreren Schichten Glasfasermaterial, in denen zwischen 99,5 und 99,975 Prozent der Partikel aus der Luft hängen bleiben.

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Eine Alternative zu herkömmlichen Filtersystemen sind sogenannte Ionisator-Luftreiniger mit elektrostatischem Filter. Bei diesen Modellen erzeugen zwei Elektroden mithilfe von Strom Negativ-Ionen, die Schmutzpartikel in der Luft wie Magnete anziehen. Je mehr Negativ-Ionen, desto besser die Reinigungsleistung.
Ein großer Vorteil von Ionisator-Luftreinigern ist, dass keine Filter ausgetauscht werden müssen. Auch bei größeren Räumen werden kleinste Schwebeteilchen wie Feinstaub von Laserdrucker-Toner oder Autoabgasen herausgefiltert – ideal für Büroräume. Ein Nachteil ist, dass bei dieser Art der Luftreinigung manchmal Ozon gebildet wird. Aber moderne Geräte halten sich an den EU-Grenzwert von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter, sodass keine Gefahr besteht. In Verbindung mit Zigarettenrauch kann Ozon allerdings gesundheitsschädliche Aerosole bilden. Darum solltest du als Raucher besser einen Luftreiniger mit Filtern verwenden.
Welcher Luftreiniger bei Pollenallergie und ähnlichen Beschwerden?
Ab dem Frühling können Pollen und andere Allergene durch Fensterspalten oder auf der Kleidung in dein Zuhause gelangen. Wenn du Allergiker oder Asthmatiker bist, solltest du bei der Auswahl eines Luftreinigers darauf achten, dass er mindestens 99,5 Prozent der Pollen und Allergene aus der Luft filtert.
Luftreiniger mit HEPA-Filter erfüllen diese Anforderung in der Regel. Sie müssen nur 10 bis 30 Minuten laufen, um ihre Wirkung zu entfalten. Hast du oder jemand in deinem Haushalt eine Allergie gegen Tierhaare, Schimmelsporen, Hausstaubmilben, Pollen, Vogelstaub oder andere Stoffe, kann ein HEPA-Filter helfen, die Symptome reduzieren.
Die Raumgröße ist wichtig, um die richtige Filterleistung zu ermitteln

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Möchtest du einen Luftreiniger kaufen, solltest du zuerst festlegen, in welchem Raum du ihn verwenden möchtest. Viele Luftreiniger geben die maximale Raumgröße in Quadratmetern (m²) an, die sie effektiv reinigen können. Andere messen die Reinigungsleistung in Kubikmetern pro Stunde (m³/h). Die Kubikmeterzahl ergibt sich aus der Raumgröße in Quadratmetern mal der Raumhöhe.
Ein Rechenbeispiel: Wenn du einen Luftreiniger für dein 50 Quadratmeter großes Wohnzimmer mit einer Deckenhöhe von 2,5 Metern benötigst, sollte er für 125 Kubikmeter Raumgröße ausgelegt sein (50 m² × 2,5 m = 125 m³). Ein solches Modell kann die Raumluft einmal pro Stunde vollständig reinigen.
Allerdings ist die Raumgröße allein nicht ausschlaggebend. Wenn du in einer Umgebung mit unreiner Luft wohnst, solltest du eine höhere Reinigungsleistung wählen. Das heißt, der m³/h-Wert sollte zwei- bis dreimal so hoch sein wie der Wert, den du für deinen gewünschten Raum errechnet hast. Dabei gilt folgende Faustregel:
- Leben keine Raucher in deinem Haushalt, sollte ein Luftreiniger die Raumluft zweimal pro Stunde reinigen.
- Raucht jemand bei dir zu Hause, sollte die Raumluft dreimal pro Stunde gereinigt werden.
Für unser Beispiel heißt das: Der m³/h-Wert sollte für eine Luftreinigung zweimal pro Stunde bei 250 m³ liegen und für eine dreimalige Reinigung pro Stunde bei 375 m³.
Stromverbrauch eines Luftreinigers
Luftreiniger verbrauchen deutlich weniger Strom als beispielsweise Klimaanlagen, da sie die Luft nicht kühlen. Die niedrigste Stufe verbraucht meist nur etwa 5 Watt pro Stunde, was vergleichbar mit einer LED-Lampe ist.
Die maximale Leistung liegt im Durchschnitt bei rund 25 Watt (0,025 Kilowatt). Ein Luftreiniger läuft in der Regel drei bis vier Stunden pro Tag. Gehen wir von einer Laufzeit von drei Stunden und einem Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde (kWh) aus, liegen die Stromkosten für einen Luftreiniger bei knapp 11 Euro im Jahr.
Möchtest du den individuellen Stromverbrauch deines Luftreinigers berechnen, nutze diese Formel:
Verbrauch in kW × Laufzeit in Stunden (pro Tag) × 365 Tage × Strompreis pro kWh in Euro
Luftreiniger im Schlafzimmer? Am besten flüsterleise

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Wenn du einen Luftreiniger im Schlafzimmer aufstellen möchtest, achte darauf, dass er leise ist. Konkret heißt das: Er sollte nicht lauter sein als 30 Dezibel. Für Räume, in denen du dich tagsüber aufhältst, ist ein Wert von bis zu 40 Dezibel akzeptabel. Fürs Wohnzimmer gilt: Luftreiniger mit einem Schalldruckpegel von über 60 Dezibel können beim Fernsehen stören.
Die Hersteller geben den Schalldruckpegel für die maximale Leistungsstufe an. Im Normalbetrieb oder im Eco-Modus ist das Gerät in der Regel deutlich leiser.
Der ideale Aufstellort im Raum für den Luftreiniger
Ein Luftreiniger zieht die Raumluft ein und gibt sie gereinigt wieder ab. Deshalb solltest du das Gerät mit etwas Abstand zur Wand aufstellen – nicht in einer Ecke. Es ist auch nicht ratsam, den Luftreiniger direkt am Fenster oder hinter einem großen Objekt wie einem Raumteiler zu platzieren. Achte darauf, dass sich in unmittelbarer Nähe eine Steckdose befindet, damit keine Stolperfallen durch Kabel entstehen.
Die Bedienung des Luftreinigers

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Wenn du den Luftreiniger im Schlafzimmer aufstellen möchtest, achte darauf, dass es einen Nachtmodus gibt. Dieser arbeitet auf der leisesten Stufe und schaltet eventuell störende Lichtquellen am Gerät aus.
Ein Timer ist ebenfalls empfehlenswert, damit das Gerät nur zu bestimmten Zeiten läuft. Noch besser ist die Bedienung per App. Du kannst tagesunterschiedliche Zeitpläne anlegen und verschiedene Einstellungen vornehmen, zum Beispiel bestimmte Luftreinigungsprogramme auswählen. Eine App gibt oft auch kontinuierliches Feedback zur Luftqualität im Raum und informiert dich über die Filterlebensdauer oder wenn der Filter gewechselt werden muss.
Modelle mit Automatikprogrammen prüfen über eingebaute Sensoren regelmäßig die Luftqualität im Raum und schalten das Gerät bei Bedarf ein und nach der Reinigung selbstständig wieder aus.
Zusammenfassung
- Luftreiniger filtern Partikel wie Hausstaub, Pollen und Schimmelsporen aus der Luft.
- Es gibt verschiedene Filtertechniken wie HEPA-Filter und Ionisator-Luftreiniger.
- Bei Allergien sollte der Luftreiniger mindestens 99,5 Prozent der Pollen und Allergene filtern.
- Die nötige Reinigungsleistung hängt von der Raumgröße und der Luftverschmutzung ab.
- Luftreiniger verbrauchen wenig Strom, im Durchschnitt 25 Watt pro Stunde.
- Der Luftreiniger sollte leise sein und einen Nachtmodus haben.
- Der ideale Aufstellort ist in der Mitte des Raumes und in der Nähe einer Steckdose.
- Eine App-Steuerung und Automatikprogramme sind empfehlenswert.
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